Kartoffelkrebs

Synchytrium endobioticum

 
Synchytrium endobioticum
Mit Kartoffelkrebs befallene Kartoffelknollen. Quelle: JKI, Kleinmachnow, DE (https://gd.eppo.int).

2023 wurden im Rahmen der Gebietsüberwachung 70 Standorte mit je 200 Knollen beprobt. Diese Routineüberwachung wurde in 18 Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein durchgeführt. Alle Proben wurden negativ diagnostiziert. Bei der visuellen Kontrolle im Rahmen der Zertifizierung von Pflanzkartoffeln wurden ebenfalls kein Befall festgestellt. Die Schweiz gilt somit als frei von Kartoffelkrebs.

Der Kartoffelkrebs wird durch den Pilz Synchytrium endobioticum verursacht und stammt aus der Region der südamerikanischen Anden. Seine Hauptwirtspflanze ist die Kartoffel, welche bei Befall typische krebsartige Gewebewucherungen auf den Knollen aufweist. Die Gefahr der Verschleppung besteht beispielsweise bei der Verschiebung von kontaminierter Erde, Pflanzkartoffeln oder Maschinen. S. endobioticum wurde in den 1880er-Jahren nach Europa und um 1900 nach Nordamerika eingeschleppt. Seither wurde die Pilzkrankheit auch in einigen Regionen Afrikas, Asiens und Ozeaniens nachgewiesen. Der Kartoffelkrebs wird in der Schweiz im Rahmen der Gebietsüberwachung durch die zuständigen kantonalen Dienste, meist die Kantonalen Pflanzenschutzdienste, in Kartoffelanbauflächen mittels Knollen-Routineproben überwacht. Im Rahmen der Zertifizierung von Pflanzkartoffeln findet durch die Verarbeitungsorganisationen eine visuelle Kontrolle der Felder statt. Ausserdem wird er im Rahmen der Pflanzenpasskontrolle sowie bei der risikobasierten Kontrolle beim Import von Pflanzen oder pflanzlichen Erzeugnissen durch den Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst überwacht.

Synchytrium endobioticum ist in der Schweiz als Quarantäneorganismus geregelt und unterliegt somit der Melde- und Bekämpfungsplicht. Die Meldung im Verdachtsfall ist an den zuständigen kantonalen Dienst zu richten. Betriebe, die für das Ausstellen von Pflanzenpässen zugelassen sind, melden den Verdacht dem Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst (EPSD).

Letzte Änderung 09.01.2024

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