Braunfäule

Ralstonia solanacearum

Braunfäule Ralstonia
Blattsymptome verursacht von Braunfäule - Bakterien an jungen Kartoffelblättern. (Foto von D. P. Weingartner, IFAS, University of Florida, Hastings - www.apsnet.org)
Grau-braune Verfärbung einer aufgeschnittenen Kartoffelknolle mit Bakterienschleim von Ralstonia solanacearum. (Foto von K. Tsuchiya, Japan - www.apsnet.org)

2023 wurden im Rahmen der Gebietsüberwachung 70 Standorte mit je 200 Knollen beprobt. Diese Routineüberwachung wurde in 18 Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein durchgeführt. Alle Proben wurden negativ diagnostiziert. Ebenfalls negativ diagnostiziert wurden die Proben im Rahmen der Zertifizierung von Pflanzkartoffeln. Weiter wurden an fünf Standorten zur Verarbeitung von Kartoffeln Waschwasserproben und an fünf Standorten aus Oberflächengewässer Proben entnommen. Die Resultate waren ebenfalls alle negativ. Allerdings wurden im Sommer 2023 an mehreren Standorten Ingwerpflanzen entdeckt, welche mit Ralstonia pseudosolanacearum infiziert waren. Es wurden entsprechende Massnahmen zur Tilgung ergriffen. Mehr Informationen finden sich auf der Webseite des Eidgenössischen Pflanzenschutzdienstes.

Die Braunfäule (Ralstonia solanacearum) hat ihren Ursprung in Mittel- und Südamerika und ist eine der weltweit bedeutendsten Pflanzenkrankheiten. Sie befällt über 200 Pflanzenarten aus über 60 Pflanzenfamilien, aber insbesondere Nachtschattengewächse wie Kartoffeln und Tomaten und führt zu Welkeerscheinungen und dem Absterben der Pflanzen. Über weite Distanzen verbreitet sich das Bakterium durch infiziertes Pflanzen- oder Erdmaterial und lokal über Wasser, Erde, Werkzeuge oder den Menschen. In vielen Ländern der EU tritt R. solanacearum momentan vereinzelt auf. In der Schweiz wurde 2017 ein mit Rosenstöcken importierter Befall erfolgreich bekämpft. Die Braunfäule wird in der Schweiz einerseits im Rahmen der Zertifizierung von Pflanzkartoffeln durch die Verarbeitungsorganisationen und andererseits im Rahmen der Gebietsüberwachung durch die zuständigen kantonalen Dienste, meist die Kantonalen Pflanzenschutzdienste, in der Kartoffelproduktion mittels Knollen-Routineproben überwacht. Weiter wird sie im Rahmen der Pflanzenpasskontrolle sowie bei der risikobasierten Kontrolle beim Import von Pflanzen oder pflanzlichen Erzeugnissen durch den Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst überwacht.

Ralstonia solanacearum ist in der Schweiz als primärer Quarantäneorganismus geregelt und unterliegt somit der Melde- und Bekämpfungsplicht. Die Meldung im Verdachtsfall ist an den zuständigen kantonalen Dienst zu richten. Betriebe, die für das Ausstellen von Pflanzenpässen zugelassen sind, melden den Verdacht dem Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst (EPSD).

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Letzte Änderung 08.01.2024

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