Wurzelgallennematoden

Meloidogyne chitwoodi und Meloidogyne fallax

 

Wurzelgallennematode
Mit Meloidogyne chitwoodi befallene Kartoffelknollen (Foto: Johannes Hallmann, JKI, Münster).

Meloidogyne chitwoodi und M. fallax sind Wurzelgallennematoden und weisen ein breites Wirtspflanzenspektrum von über 400 Pflanzenarten auf, darunter viele Gemüsearten. Dabei kann das Auftreten der beiden Nematoden unter anderem beim Anbau von Karotten, Kartoffeln, Schwarzwurzeln und Tomaten grosse ökonomische Schäden verursachen. Bei einem Befall wird das Pflanzengewebe geschädigt und es kommt zu Missbildungen der Wurzeln. Ein starker Befall kann zudem Welke-Symptome verursachen sowie das Wachstum der befallenen Pflanzen hemmen.

Die Verschleppung von M. chitwoodi und M. fallax erfolgt über den Import von befallenem Pflanzenmaterial (z. B. Jungpflanzen oder Knollen) und Erde. Lokal können die beiden Wurzelgallennematoden zudem über Erdrückstände an Maschinen und Werkzeugen sowie an Pflanzenprodukten (z. B. Knollen, Steckzwiebeln, Wurzelausläufern) von Nicht-Wirtspflanzen verbreitet werden. Im Weiteren kann die lokale Verbreitung auch durch kontaminiertes Bewässerungswasser begünstigt werden.

In der Schweiz wurde M. chitwoodi 2002 zum ersten Mal in einem Gewächshaus im Kanton Wallis nachgewiesen. Bei anschliessenden Überwachungsarbeiten (2002–2006) wurde im Wallis in einigen Gewächshäusern zudem das Auftreten von M. fallax nachgewiesen. Von 2009–2010 haben intensive Studien gezeigt, dass M. chitwoodi nicht mehr im Kanton Wallis vorkommt, M. fallax aber noch in einer kleinen Anzahl von Gewächshäusern und geheizten Folientunneln präsent ist. 2019 wurde zudem ein Ausbruch von M. fallax in einem Gewächshaus im Kanton Bern festgestellt.

Meloidogyne chitwoodi und M. fallax sind in der Schweiz und der Europäischen Union (EU) als prioritärere Quarantäneorganismen geregelt und unterliegen daher der Melde- und Bekämpfungspflicht.