Boden ist unsere Grundlage für die Produktion gesunder Lebensmittel. Viele unserer Böden sind jedoch starken Belastungen wie z.B. einem Überangebot an Nährstoffen, Verdichtung oder Erosion ausgesetzt. Daneben speichert der Boden eine erhebliche Menge an Kohlenstoff in Form von Humus, der durch unsachgemässe Bewirtschaftung verloren und in Form von klimaaktiven Gasen zum Klimawandel beitragen kann.
Das European Joint Programme EJP SOIL zielt darauf ab, Lösungsansätze für diese Herausforderungen zu anzubieten. Dabei wird in enger Zusammenarbeit mit europäischen Partnerorganisationen eine Wissensgrundlage für eine «klima-smarte» Landwirtschaft erarbeitet. In themenspezifischen Einzelprojekten sollen Schlüsselfragen der aktuellen landwirtschaftlichen sowie zukünftigen landwirtschaftlichen Bodennutzung beantwortet werden.
Die Verwertung biogener Reststoffe kann als Teil der Kreislaufwirtschaft zur Schliessung von stofflichen und energetischen Kreisläufen beitragen. Im Agrocomposit-Projekt stehen Dünger und Bodenverbesserer im Vordergrund, die sich durch Kompostierung unter Zugabe von Pflanzenkohle («Agrokomposite») erzeugen lassen.
Böden vollbringen Ökosystemdienstleistungen, die stark von der landwirtschaftlichen Praxis beeinflussts werden. Durch welche agrarökologischen Praktiken können Böden diese Dienstleistungen für einen effektiven Klimaschutz am besten darbieten?
Graslandböden speichern ungefähr 20 % der globalen Kohlenstoffvorräte. Vielerorts führt eine zu intensive Bewirtschaftung des Grünlands jedoch zu einer Verschlechterung der Graslandqualität. Infolgedessen kann Kohlenstoff aus dem Boden freigesetzt werden. Die optimale Bewirtschaftung bezüglich Kohlenstoffspeicherung ist somit von Situation zu Situation verschieden und bisher nicht ausreichend erforscht.
Kohlenstoffanreicherung in landwirtschaftlich genutzten Böden ist für die Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels unerlässlich. Eine der praktikabelsten, aber am wenigsten beachteten Möglichkeiten ist die Erhöhung der Kohlenstoffeinträge in den Boden durch die Wurzeln von Haupt- und Zwischenfrüchten.
Um die Rolle der biologischen Vielfalt des Bodens und seiner Ökosystemfunktionen im Kontext des Klimawandels, der nachhaltigen Entwicklung und des Naturschutzes vollständig zu verstehen, müssen wir in das Verständnis dessen investieren, was unter der Erde lebt.
Bodenspektroskopie im sichtbaren- und Nahinfrarotbereich (vis-NIR) entwickelt sich mehr und mehr zu einer etablierten Technologie für die Analyse von Bodeneigenschaften. In ProbeField untersuchen wir Methoden, um Probleme zu lösen, die sich aus wechselhaften Bodenzuständen (Bodenfeuchtigkeit, Bodenstruktur) beim Scannen der Proben direkt im Feld mit portablen vis-NIR Spektrometern ergeben.