Wie federt die Bewirtschaftung von Böden Wetterextreme ab?

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Die Bodenstruktur bestimmt darüber, wie viel und wie schnell Wasser bei Starkniederschlägen vom Boden und wie viel Wasser von Pflanzen aufgenommen werden kann. In SoilX untersuchen Natur- und Sozialwissenschaftler gemeinsam, wie man Bodenstruktur in Europa wirkungsvoll verbessern kann, um Auswirkungen zukünftiger Dürreperioden und Extremniederschlägen bestmöglich abzufedern.

Wie ändert sich die Bodenstruktur durch die Bewirtschaftung?

Im Projekt werden die hydraulischen Eigenschaften von Böden in Langzeitexperimenten in sechs verschiedenen Ländern in Europa (Schweden, Dänemark, Belgien, Schweiz, Spanien, Österreich und Tschechien) gemessen. Der Fokus liegt dabei auf der Bestimmung von Bodenstrukturunterschieden in Abhängigkeit von der Intensität der Bodenbearbeitung und von Kohlenstoffeinträgen durch unterschiedliche Fruchtfolgen, Zwischenfrüchte oder organische Dünger. Die Messergebnisse werden zeigen, welche Bodenstrukturverbesserungen durch Bewirtschaftungsänderungen in Abhängigkeit von regional herrschenden Boden- und Klimabedingungen erreichbar sind.

Wie können Bodenstrukturverbesserungen die Klimaresilienz von Anbausystemen verbessern?

Mit verschiedenen biophysikalischen Modellen wird geschätzt, welchen Beitrag Bodenstrukturverbesserungen zur Reduktion der Auswirkungen von zunehmenden Niederschlagsextremen (i.e. Trockenheit und Starkniederschlägen) leisten können. Neben Einflüssen auf den Bodenwasserhaushalt werden hier für verschiedene Regionen Europas auch die Einflüsse von Bodenstrukturänderungen auf Nährstoffverluste und Pflanzenwachstum abgeschätzt. So lassen sich mögliche Synergien und Zielkonflikte zwischen Anpassungs-, Klimaschutz- und Ressourceneffizienzzielen identifizieren.

Landwirte mit an Bord

Über Befragungen von Landwirtinnen und Landwirten werden sozioökonomische Faktoren identifiziert, die die Übernahme vorteilhafter Bewirtschaftungsanpassungen behindern oder ermöglichen. Produzierende, landwirtschaftliche Beratung und Fachleute regionaler Ämter werden in allen Untersuchungsregionen direkt in das Projekt involviert. Die Synthese der Projektergebnisse wird schliesslich die Wissensbasis für die Beratung von Praxis und Politik auf europäischer und regionaler Ebene verbessern und somit zu einer erfolgreichen Umsetzung von bodenstrukturverbessernden Massnahmen in Europa beitragen.

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