Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel durch gezieltes Boden- und Anbaumanagement

Infographic

CLIMAte change adaptation through SOil and crop MAnagement: synthesis and ways forward (CLIMASOMA)

Wissenschaftliche Studien untersuchen oft nur die Auswirkungen von individuellen Formen der Bodenbearbeitung und Anbausysteme. Das macht es schwierig, die Effekte auf den Bodenwasserhaushalt dieser vielen verschiedenen Bearbeitungsweisen zu vergleichen. In dieser Studie haben wir über 10'000 einzelne Beobachtungen gesammelt und zusammen ausgewertet, die in der Forschungsliteratur veröffentlicht sind.

Von vorhandenem Wissen lernen

Viele Landwirtinnen und Landwirte, Wirtschaftsbetriebe und Regierungen müssen sich derzeit mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft auseinandersetzen. Es liegt nahe, dass der Zustand der Böden für dieses Thema wichtig ist, speziell das Wasser- und Infiltrationsvermögen der Böden. Trotzdem spielt Bodenmanagement bisher keine grosse Rolle in der Politik oder in der praktischen Anwendung. Ein Grund dafür ist, dass viele dahingehende wissenschaftliche Studien unter eher speziellen Bedingungen durchgeführt wurden und eine Zusammenfassung der Ergebnisse für allgemeine Bedingungen bisher fehlt. Das CLIMASOMA-Projekt hat sich dieser Aufgabe angenommen und die Ergebnisse aus 36 Übersichtsartikeln zusammengefasst, die Daten aus über 2800 einzelnen wissenschaftlichen Studien beinhalteten und die während der letzten 100 Jahre durchgeführt wurden. Der Fokus lag dabei darauf, herauszuarbeiten, welche Bodenbearbeitung und Anbausysteme sich positiv auf den Wasserhaushalt der Böden auswirken. 

Die wichtigsten Ergebnisse

EffectsOfLandManagement-web

Jeder Boden und jeder landwirtschaftliche Betrieb ist einzigartig

Obwohl manche der untersuchten Bodenbearbeitungsformen und Anbausysteme klar auf positive Effekte für die Bodenqualität hinweisen, so bleibt die wichtigste Erkenntnis dieses Projektes, dass sich jeder Landwirtschaftsbetrieb individuell auf seine speziellen Voraussetzungen einstellen muss. Keine der hier vorgestellten Methoden ist für alle Kombinationen von Boden, Klima, Feldfrüchte, verfügbare Arbeitsmittel, etc. ideal. Die bestmögliche Vorgehensweise muss immer in den Gesamtkontext gestellt werden. Zum Beispiel spielt es keine Rolle, wie viel organisches Material auf den Boden ausgebracht wird, wenn derselbe Boden mit einer schweren Maschine bei zu feuchten Bedingungen befahren und die Bodenstruktur dadurch zerstört wird. Es ist deshalb wichtig, kontextspezifische Zusammenhänge besser zu untersuchen, so dass wir den Zusammenhang zwischen landwirtschaftlichen Praktiken und dem Wasserhalte- und Infiltrationsvermögen des Bodens besser verstehen können.

Kontakt

Publikationen

Beteiligte Organisationen

  • Agroscope
  • SLU
  • ILVO
  • CREA
  • Wageningen

Team@Agroscope