Durch Entwässerung und landwirtschaftlicher Nutzung von Moorböden werden aus Treibhausgassenken Treibhausgasquellen. In INSURE wird untersucht, ob dieser Prozess durch Wiedervernässung der zuvor trocken gelegten Moorböden umgekehrt werden kann.
In den fünf beteiligten Ländern werden die Treibhausgasbilanzen von entwässerten und benachbarten, wiedervernässten Moorstandorten gemessen. Dazu kommen modernste Techniken zum Einsatz. Die zu messenden Gase sind Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Es wird erwartet, dass sich bei einer Wiedervernässung von Mooren vor allem die CO2-Emissionen stark verringern, während die CH4-Emissionen zunehmen. Die Bilanz dieser beiden Gase entscheidet, wie stark sich durch Wiedervernässung die Gesamtsituation im Bezug auf klimaaktive Gase verbessert.
Torf ist reich an organischer Substanz (Kohlenstoff) und bildet sich über Jahrtausende langsam in Mooren. Sinkt der Wasserspiegel in Mooren, so wird Torf rasch abgebaut, was zu CO2- und CH4-Ausstoss führt. Zusätzlich spielt aber auch die chemische und molekulare Zusammensetzung eine grosse Rolle für die Stabilität des Torfes. Hohe Gehalte an leicht abbaubarem Material erhöhen dabei potentiell die Methanemissionen. Die Torfzusammensetzung wird von Agroscope mittels moderner analytischer Methoden untersucht und mit den Treibhausgasflüssen im Feld verglichen.
Die Gasmessungen finden an ausgewählten Standorten in der Schweiz, in Dänemark, in den Niederlanden, in Finnland und in Irland statt. Um noch allgemeingültigere Aussagen zu treffen, greift man zusätzlich auf Modelle zurück. Konkret wird hierbei untersucht, ob sich die Messdaten mittels zweier komplexer mathematischer Simulationsmodelle korrekt wiedergeben lassen. Solche Modelle simulieren Pflanzenwachstum und Bodeneigenschaften in hoher Auflösung. Eine erfolgreiche Simulation würde die Anwendung solcher Modelle für die Abschätzung auf grösseren räumlichen Skalen erlauben.
