Pflanzenkohle in der Kompostierung soll agrarökologische Funktionen verbessern

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In der Schweiz werden Versuche mit Gärresten aus der anaeroben Vergärung («Biogasanlagen») durchgeführt

Die Verwertung biogener Reststoffe kann als Teil der Kreislaufwirtschaft zur Schliessung von stofflichen und energetischen Kreisläufen beitragen. Im Agrocomposit-Projekt stehen Dünger und Bodenverbesserer im Vordergrund, die sich durch Kompostierung unter Zugabe von Pflanzenkohle («Agrokomposite») erzeugen lassen.

Von biogenen Reststoffen zu Produkten

Zur Kompostierung und Pflanzenkohleproduktion werden regional verfügbare biogene Reststoffe in den Projektländern verwertet, u.a. Reststoffe aus der Aquakultur in Norwegen, Klärschlamm in Ungarn und Gärreste aus der anaeroben Vergärung von Siedlungsabfällen und Grüngut in der Schweiz. Die Agrokomposite werden u.a. auf Nährstoff-, Kohlenstoff- und Schadstoffgehalte untersucht.

Landwirtschaftliche Verwertung

Vielversprechende Agrokomposite werden in Topf- und Feldversuchen im Hinblick auf ihren landwirtschaftlichen und ökologischen Nutzen getestet. Bei diesen Versuchen wird der Ertrag mit anderen Düngeoptionen verglichen. Darüber hinaus untersuchen wir die Nährstoffverfügbarkeit, die Nährstoffeffizienz (von biogenen Reststoffen bis zum Erntegut), die Kohlenstoffbindung sowie der Eintrag möglicher Schadstoffe. Das vorrangige Ziel besteht darin, die Nachhaltigkeit von Anbausystemen weiter zu verbessern und wesentliche Ökosystemleistungen für Nährstoffkreisläufe, Wasserspeicherung, Lebensraum und Filterung zu unterstützen.

Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette

Mittels Ökobilanzierung, Kosteneffizienzberechnungen und Umweltrisikoabschätzung werden die Agrokomposite gegenüber anderen Optionen der Düngung und biogenen Reststoffbehandlung verglichen. In der Ökobilanzierung wird die Wertschöpfungskette von biogenem Reststoff bis zur Ernte der angebauten Produkte berücksichtigt, um Umwelteinflüsse verschiedener Agrokomposite und andere Düngeoptionen zu quantifizieren.

Kontakt

Beteiligte Organisationen

  • Budapest University of Technology and Economics
  • Norwegian Institute of Bioeconomy Research (NIBIO)
  • Jordpro (Norwegen)
  • Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW)

Team@Agroscope