Zentrale Auswertung von Agrarumweltindikatoren (ZA-AUI)

18.14.19.02.03

Agrarumweltmonitoring (AUM) und ZA-AUI – was ist das?

Für die Entwicklung der Agrarpolitik ist es wichtig zu wissen, wie sich die Landwirtschaft auf die Umwelt auswirkt. Aus diesem Grund führt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), gestützt auf die «Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft» (SR 919.118), ein Agrarumweltmonitoring (AUM) durch. Das Kompetenzzentrum Agrarumweltindikatoren von Agroscope ist für die Koordination und Berechnung sogenannter Agrarumweltindikatoren (AUI) sowohl auf nationaler als auch auf betrieblicher Ebene verantwortlich.

AUI sind einfach verständliche, umweltrelevante Grössen, um das komplexe Umweltsystem darzustellen. Für betriebsspezifische Aussagen stützt sich das Kompetenzzentrum auf die Zentrale Auswertung von AUI (ZA-AUI), bei der detaillierte Daten von Landwirtschaftsbetrieben zu Bestand und Praxis erfasst (z.B. Tierbestand, Düngungspraxis) und daraus AUI berechnet werden. Seit der Einführung der ZA-AUI im Jahr 2009 liefern jährlich etwa 300 Betriebe Daten, wobei in jedem Jahr einige Betriebe aussteigen und neue hinzukommen. Die Ergebnisse aus der ZA-AUI und dem gesamten AUM dienen als Wissensgrundlage für politische Entscheidungsträger, zur Information der Öffentlichkeit und zum Vergleich mit anderen Ländern.

Kontakt

Teilnahme bei der ZA-AUI

Sie sind Betriebsleiter/in und möchten bei der ZA-AUI teilnehmen? Dann kontaktieren Sie direkt Ihre Treuhandstelle oder informieren Sie sich hier:

ZA-AUI Partner

  • die Landwirt/innen des ZA-AUI Betriebsnetzes
  • die Treuhandstellen (Verband Treuland) und
  • Agridea (Inhaber AGRO-TECH) 

URLs für Direktzugriff

Hintergrundinfos zu den Agrarumweltindikatoren


 
Antriebskräfte
Landw. Praxis 
Umweltauswirkung
Landw. Prozess 
Umweltzustand 
Stickstoff (N)  N-Bilanz der Landwirtschaft Potentielle N-Verluste
Ammoniakemissionen
Nitrat im Grundwasser
Phosphor (P) P-Bilanz der Landwirtschaft P-Gehalt der Böden  P-Belastung Seen 
Energie / Klima  Energieverbrauch Energieeffizienz
Treibhausgasemissionen
 
Wasser  Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM)
Einsatz von Tierarzneimitteln (TAM) 
Risiko von aquatischer Ökotoxizität  Belastung Grundwasser durch PSM und TAM 
Boden  Bodenbedeckung  Erosionsrisiko
Humusbilanz
Schwermetallbilanz
Schadstoffgehalte (NABO)
Bodenqualität (NABO)
Biodiversität / Landschaft Biodiversitätsförderflächen
Landschaftsqualitätsprojekte 
Potentielle Auswirkungen der landwirtschaftlichen Tätigkeiten auf die Biodiversität Arten und Lebensräume Landwirtschaft (ALL-EMA)
Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES) 

Wie funktioniert ZA-AUI und wer sind die Akteure?

Seit 2009 werden in einem Betriebsnetz aus rund 300 Landwirtschaftsbetrieben jährlich für die ZA-AUI relevante Daten erhoben und danach von Agroscope ausgewertet. Wie dies funktioniert und welche Akteure daran beteiligt sind, wird in den folgenden Abschnitten kurz beschrieben.

AUI_Grafik

Hintergrundinfos zur Erfassung der Daten

Auswertungsebenen und Verwendung der ZA-AUI-Daten

Die ZA-AUI basiert auf einzelbetrieblichen Daten eines schweizweiten Netzwerks von Landwirtschaftsbetrieben. Dadurch lassen sich Aussagen über den Einfluss der Landwirtschaft auf die Umwelt auf Betriebsebene, auf regionaler Ebene (Tal, Hügel, Berg) und für 11 Betriebstypen (z.B. Ackerbau, Mutterkühe; nach Betriebstypologie FAT99, siehe FAT 2000) machen. Für gewisse Betriebstypen ist es wegen zu geringer Stichprobengrösse nicht möglich, robuste Kenntnisse zu gewinnen.

Die einzelnen AUI werden jeweils im Vierjahresturnus als Schwerpunktthemen im Agrarbericht des BLW vertieft analysiert. Der Fahrplan für die Jahre 2021 bis 2024 lautet:

  • 2021: Biodiversität
  • 2022: Phosphor & Boden
  • 2023: Energie & Klima
  • 2024: Stickstoff & Wasser

Wohin die Daten fliessen

Teilnahme bei ZA-AUI

Möchten Sie als Landwirt/in oder Treuhandstelle zum Umweltmonitoring beitragen und dafür finanziell entschädigt werden? Dann sind Sie bei der ZA-AUI genau richtig! Wir garantieren Ihnen vertraglich, dass wir die Daten nicht für Kontrollzwecke einsetzen. Erste Informationen finden Sie unter www.agrarmonitoring.ch, im Register «Information für Datenlieferanten». Als Landwirt/in kontaktieren Sie anschliessend am besten direkt Ihre Treuhandstelle. Nimmt diese noch nicht am Projekt teil und sieht es auch nicht als Option, wenden Sie sich bitte an AGRIDEA. Die entsprechenden Angaben finden Sie auf der Internetseite https://www.agridea.ch/de/page/aum/.

Referenzen:
FAT (Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik), 2000. Neue Methodik für die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten an der FAT.