Phosphor: P-Bilanz und P-Gehalt in Böden

Phosphor (P) ist ein für Pflanzen und Tiere unentbehrlicher Nährstoff, der im Pflanzenbau und in der Tierhaltung in grösseren Mengen zirkuliert. Tiere scheiden überschüssigen Phosphor über Kot und Harn aus, welcher als Dünger auf den Feldern ausgebracht wird. Im Pflanzenbau reichert sich durch die Ausbringung von Dünger (Hof- und Mineraldünger) überschüssiger Phosphor im Boden an. Phosphor kann aber vom Boden in Oberflächengewässer gelangen, wenn er mit dem Oberboden abgeschwemmt oder aus dem Boden ins Grundwasser oder in Drainagen ausgewaschen wird.

In kleinen und mittelgrossen Seen kann dies zu Umweltproblemen (sogenannte Eutrophierung) führen, weil Phosphor das Algenwachstum an der Wasseroberfläche stark begünstigt. Nach dem Absterben der Algen werden diese am Grund des Sees von aeroben Bakterien abgebaut, wobei Sauerstoff verbraucht wird. Ist nicht mehr genügend Sauerstoff vorhanden, erfolgt der Abbau teilweise durch anaerobe Bakterien, welche reduzierte, teils giftige Stoffe wie Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Methan produzieren. Durch den Sauerstoffmangel und die giftigen Produkte kann es zu einem Fischsterben kommen. Doch nicht nur wegen Eutrophierung ist ein bedachter Umgang mit Phosphor von Bedeutung: Bei Phosphor handelt es sich – im Gegensatz zu Stickstoff – um eine nicht erneuerbare Ressource. Ausserdem sind mineralische Phosphordünger oft mit Schadstoffen wie Uran oder Cadmium belastet.

Kontakt

Weitere Informationen

Agrarbericht 2012 (PDF, 14 MB, 23.03.2021)Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)

Bodeneigenschaften und Bodenanalysen.
Flisch, R., Neuweiler, R., Kuster, T., Oberholzer, H., Huguenin-Elie, O., Richner, W., 2017. 2/
In: Richner, W., Sinaj, S. (Eds.), Grundlagen für die Düngung landwirtschaftlicher Kulturen in der Schweiz (GRUD 2017). Agrarforschung Schweiz. Agroscope: