Die Forschungsgruppe Biotechnologie ist die Schnittstelle der Kulturenentwicklung zur Produktion von Starterkulturen.
Zum einen betreibt die Gruppe angewandte Grundlagenforschung im Bereich der Milchsäurebakterien und untersucht dabei unter anderem deren phänotypischen Eigenschaften als auch deren Interaktionen.
Daneben ist die Gruppe auch für die Prozessentwicklung und –Optimierung von Bakterienkulturen für Milch- als auch Fleischprodukte zuständig. Dies beinhaltet auch die Entwicklung von altenativen Angebotsformen zu getrockneten oder flüssigen Kulturen.
Die Kompetenzen in der Forschungsgruppe Biotechnologie werden nicht nur in der Entwicklung von Starterkulturen sondern auch im Bereich der Käsequalität und der Humanernährung verwendet. In beiden Fällen ist der Schwerpunkt auf mit Milchsäurebakterien fermentierte Lebensmittel gelegt.
Im Bereich Lebensmittelsicherheit werden Methoden zur Bestimmung der Antibiotika-Resistenz sowie der Bestimmung des MIC von Milchsäurebakterien etabliert und entwickelt.
In Zusammenarbeit mit dem Forschugsprojekt «Biopréservation» werden zudem Schutzkulturen gegen Pathogene in Lebensmitteln aber auch gegen Schädlinge in der Landwirtschaft entwickelt.
Die Forschungsgruppe Biotechnologie besteht aus zwei Labors die einerseits für die Realisierung biotechnologischer Forschungsarbeiten verantwortlich sind und andererseits die Qualität der hergestellten Starterkulturen sicherstellt.
Durch die enge Zusammenarbeit können bei neuen Kulturen die Qualitätskontrollen während der Entwicklung bereits eingeführt werden.
Neben den Tätigkeiten im Labor ist die Forschungsgruppe Biotechnologie werden auch Vorlesungen und Blockwochen an Fachhochschulen durchgeführt.
In der Forschungsgruppe Biotechnologie, insbesondere im Labor Bioprozesstechnologie, können neben Praktikas und Zivildienst auch Bachelor- und Masterarbeiten durchgeführt werden. Diese werden jeweils den entsprechenden Fachhochschulen gemeldet. Diese Arbeiten sind jedoch häufig mit einem Projekt aus einem Forschungsprojekt zugeordnet.
Bioprozesstechnologie-Labor
Dieses «Schnittstellen-Labor» betreibt zum einen Grundlagenforschung mit Starterkulturen über Methodenentwicklung auch den Transfer der Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in die Produktion.
Im Bereich der Grundlagenforschung liegt der Fokus auf der Bestimmung der phänotypischen Aktvität von Milchsäurebakterien, zum einen als Einzelstamm aber auch als Mischkultur. Diese phänotpyischen Eigenschaften werden in Zusammenarbeit mit anderen Gruppen mit dem Genom in Verbindung gebracht.
In der Methodenentwicklung werden unter anderem neue Methoden zur AbR-Bestimmung von Milchsäurebakterien entwickelt aber auch die Automatisierung der Labor-Analytik vorangetrieben.
Zur Umsetzung der selektierten Stämme in die Produktion stehen dem Labor Reaktoren mit 0.5 L als auch mit 6 L Arbeitsvolumen zur Verfügung. Die so hergestellte Biomasse kann im zur Verfügung stehend Lyophilisator getrocknet werden. Zu diesem Zweck werden die Medien als auch Prozess-Parameter von der Gruppe entwickelt.
Qualitätslabor
Dieses Labor ist für die Freigabeanalytik aller bei Liebefeld Kulturen AG hergestellten Bakterienkulturen verantwortlich. Dies beinhaltet neben den Starterkulturen auch die zur Schmierung der Käseoberfläche benötigten Oberflächenkulturen.
Eine weitere sehr wichtige und unverzichtbare Tätigkeit dieses Labors ist die Herstellung, Prüfung und Verwaltung der Lyo-Ampullen der in der Produktion verwendeten Starter- und Oberflächenkulturen.
Bei der Entwicklung neuer Kulturen ist dieses Labor bereits früh in die Einführung der nötigen Analytik sowie allenfalls neuer Nachweismethoden involviert.