Gezielt auf die Bedürfnisse von Nützlingen ausgerichtete Blühstreifen können ein praktikables Werkzeug für die Praxis darstellen, um die biologische Schädlingskontrolle auf dem Feld zu verstärken. Das zeigten Versuche mit «Nützlingsblühstreifen». Diese werden als einjährige Streifen mit 13 bis 16 Wild- und Kultur-Pflanzenarten wie Kornblume, Koriander, Buchweizen, Mohn und Dill in der Ackerkultur angesät.
Versuche haben gezeigt, dass die Dichten des schädlichen Getreidehähnchens in angrenzenden Winterweizenfeldern um 40 bis 53 % tiefer waren, als wenn am Feldrand kein Blühstreifen angesät war. Dieser geringe Schädlingsdruck hatte sogar einen um 61 % verminderten Schaden an den Weizenpflanzen zur Folge. Nebst den Gegenspielern von Getreidehähnchen und Blattläusen profitieren weitere Tier-, aber auch viele Pflanzenarten, von den blühenden Lebensräumen. Damit einjährige Nützlingsblühstreifen ihre Wirkung voll entfalten können, ist erstens wichtig, dass sie gut in vernetzte, mehrjährige Lebensräumen mit Hecken, extensiven Wiesen und Buntbrachen integriert werden; und zweitens, dass sie mit einer Bewirtschaftung kombiniert werden, welche die Nützlinge schont.
Seit 2015 können Landwirtinnen und Landwirte «Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge» als Biodiversitätsförderfläche (BFF) für den ökologischen Ausgleich anlegen. Über die Plattform «Blühende Lebensräume» koordiniert Agroscope zusammen mit den Partnerinstitutionen FiBL, HAFL und SBV die Weiterentwicklung von blühenden Lebensräumen in der Agrarlandschaft. Die Arbeitsgruppe AGBA hat zum Ziel, den ökologischen Ausgleich in Ackerbaugebieten zu fördern. Die Mitglieder beteiligen sich an der Weiterentwicklung von Saatmischungen.