Welche Landschaftsressourcen brauchen Nützlinge und Bestäuber?

Fragment

Wir untersuchen, welche natürlichen Ressourcen nützliche Insekten benötigen (Hummeln, Wildbienen, Marienkäfer, Schwebfliegen) um ihre Funktion in den Kulturen (Bestäubung, Schädlingskontrolle – wir arbeiten mit Erdbeerkulturen als Beispiel) wahrnehmen zu können. Dafür werden die Ressourcen bestimmt, die sie nutzen (Pollenanalyse, Analyse Darminhalte) und anschliessend die Landschaften aus dem Blickwinkel der Insekten kartiert („Resource maps“). Darauf aufbauend wird versucht, das Ressourcenangebot gezielt mit Blühstreifen zu verbessern.

Im ersten Jahr des Projektes werden die von ausgewählten Hummeln, Solitärbienenarten und räuberischen Insekten benötigten Ressourcen identifiziert. Durch die Analyse der Pollen, welche im Feld gefangene Bestäuber und Nutzinsekten auf sich tragen, können die Pflanzenarten bestimmt werden, auf denen sie sich aufgehalten haben. Mit molekularen Methoden werden die Darminhalte von Marienkäfern analysiert und so die Beute (Blattlausarten) bestimmt, welche sie verzehrt haben.
Im zweiten Jahr werden diese Ressourcen in der Landschaft rund um ausgesuchte landwirtschaftliche Kulturen kartiert. Dazu verwenden wir eine Kombination von Luftbildern (Drohne) und Feldarbeit. Die Testgebiete werden einen Landschaftsgradienten aufweisen: (i) Landschaften, die im Frühjahr reich an Ressourcen sind, damit Bestäuber und Nutzinsekten früh mit dem Aufbau ihrer Populationen beginnen; (ii) Landschaften, in denen diese Ressourcen zur gleichen Zeit wie in der Kultur vorhanden sind und in der Kultur ein Bedarf an Bestäubung oder Schädlingskontrolle besteht und (iii) Landschaften ohne alternative Ressourcen. Das Vorkommen von Bestäubern und Nutzinsekten und die Ökosystemdienstleistungen, welche sie erbringen, werden gemessen.
Im dritten Jahr wird versucht, die Verfügbarkeit von Ressourcen durch die Ansaat von Blumenstreifen neben den Erdbeerfeldern zu erhöhen. Die Auswirkungen dieser Blumenstreifen auf Bestäuber, Nutzinsekten und auf ihre Wirksamkeit wird untersucht.
Von den Ergebnissen werden Empfehlungen für ein verbessertes Management und Agrarumweltmassnahmen zur Förderung der funktionellen Biodiversität und Ökosystemleistungen in der Agrarlandschaft abgeleitet.

Das Projekt „FRAGMENT III“ wird in Zusammenarbeit mit der Universität Koblenz-Landau und weiteren Partnern durchgeführt und von SNF und DFG unterstützt.
Publikationen aus den vorherigen Phasen der FRAGMENT-Projekte finden sich hier.