Südlich der Alpen - Tessin

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Invasive neophytische Pflanzen
Südlich der Alpen ist die Invasion durch neophytische Pflanzen viel stärker als in der übrigen Schweiz, sowohl in Bezug auf die Anzahl Arten als auch in der Intensität. Diese Situation erzeugt grossen Druck auf Freiland-Gemüsekulturen, Ackerbau und auch auf die ökologischen Kompensationsflächen, die in Zukunft ausgebaut werden sollten.

Der Maiswurzelbohrer gilt in der Schweiz noch immer als Quarantäneorganismus, und er breitet sich in ganz Europa nach wie vor stark aus.  Obwohl das Tessin Nachbar der grössten Schädlings-Herde in Europa (Lombardei) ist, konnte hier eine effiziente Bekämpfungsstrategie für die Ausrottung nördlich und die Kontrolle südlich der Alpen entwickelt werden. Damit die Bekämpfungsstrategie wirksam ist, muss der Produzent grosse Einschränkungen in Kauf nehmen. Die Strategie muss optimiert werden, um ein Gleichgewicht zwischen Schädlingskontrolle und wirtschaftlicher Rentabilität der Maisproduktion zu finden. Die Kenntnisse über die Migrationsdynamik sind momentan noch ungenügend, um dieses Ziel zu erreichen.

Goldgelbe Vergilbung ist ein Quarantäneorganismus der seit 2004 südlich der Alpen vorkommt. Es ist eine Bekämpfungsstrategie in Form eines phänologischen Modells für die Warnung (CTI-Projekt) entwickelt worden, und es sind neue biologische und ethologische Erkenntnisse des Krankheitserregers (Scaphoideus titanus) erforscht worden. Die optimale Anwendung des Modells verlangt die Entwicklung einer einfachen und effizienten Probenahme sowie eine bessere Kenntnis der Rolle der alternativen Wirtspflanzen und vor allem auch die Wechselwirkungen zwischen Pflanze, Phytoplasma und Krankheitserreger.

Fusariose und Mykotoxine
Der Maisanbau hat für die Ernährung der Menschheit eine gewisse Bedeutung erlangt. Die mykotoxische Flora vom Mais in unseren Regionen weist eine im Vergleich zur restlichen Schweiz unterschiedliche Zusammensetzung auf. Der Druck dieses Pilzkomplexes bleibt generell hoch und führt immer mehr zu Qualitätsproblemen bei der Ernte. Weder Hybride, noch momentan angebaute einheimische Sorten sind jemals auf ihre Toleranz gegenüber vorhandener Florakomplexen getestet worden.

Pflanzenschutz in gedeckten Gemüsekulturen
Im gedeckten Gemüsebau sind zunehmend neue Lösungen gefragt, um den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und neue Bekämpfungsstrategien zu entwickeln. Die laufenden Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit der Evaluation von Resistenzinduktoren, der biologischen Kontrolle, der echten Toleranz der Sorten gegen Pilz- und Viruskrankheiten und mit der Entwicklung eines Modells zur Produktedosierung, das an das Wachstum der Pflanze angepasst ist.

Das Auftreten von neuen Pflanzenschutzmitteln erfordert eine rasche Auswertung der kurz- und mittelfristigen Lösungsansätze; weiter ist es wichtig, die biologische Wirksamkeit von neuen Pflanzenschutzmitteln im Rahmen deren Zulassung auch unter unseren Bedingungen zu testen.

 

 

Verantwortlich

Forschungsprojekt

Sud-des-Alpes

Nachhaltiger Pflanzenschutz südlich der Alpen

Die Bodeneigenschaften sowie die klimatischen und ökologischen Bedingungen sind in den Regionen südlich der Alpen anders als in den übrigen Regionen der Schweiz. Folglich sind die Pflanzenschutzprobleme in diesen Regionen spezifisch oder sie sind in ihrer Häufigkeit und ihrem Ausmass verstärkt.