Das Hauptziel dieser Forschung ist der gezielte Einsatz natürlicher Gegenspieler zur Bekämpfung von Ackerbau- und Grasland-Schadorganismen, die Vermeidung von Krankheitsproblemen bei Bio-Saatgut, sowie der Ersatz von Kupfer zur Regulierung der Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel.
Der Fokus der biologischen Bekämpfung von Ackerbau- und Graslandschädlingen liegt in der Untersuchung der Biologie von Gegenspielern und der Entwicklung von Produkten auf der Basis insektentötender Pilze zur Anwendung gegen Wurzelschädlinge (Drahtwürmer, Engerlinge von Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfer) und oberirdisch fressender Insekten, wie zum Beispiel Rapsglanzkäfer oder Erdflöhe. Dazu gehören stabile Formulierungen und die Optimierung der Applikationstechnik.
Für gesundes Bio-Saatgut werden Saatbeizmittel basierend auf Naturstoffen geprüft und entwickelt. Mit Labor, Klimakammer- und Feldversuchen werden geeignete Formulierungs- und Applikationsmethoden erforscht. Samenbürtige Pilze wie zum Beispiel die Brandpilze (Stink-, Zwerg- und Flugbrand) in Weizen, Dinkel und Gerste sind gefürchtete Krankheitserreger mit einem grossen Verbreitungspotenzial. Sie bilden in Getreide anstelle der Körner Brandbutten oder Brandähren, die zum Teil giftig für Mensch und Tier sind. Weiterhin wird an der praktischen Umsetzung der breit wirksamen Warmwasserbehandlung gearbeitet, die sogar den tief im Embryo sitzenden Erreger des Flugbrandes effizient reguliert.
Im Kartoffelbau ist die Kraut- und Knollenfäule weltweit die bedeutendste Krankheit. Im Bio-Anbau ist eine direkte Bekämpfung bisher nur mit wiederholt eingesetzten, umweltbelastenden Kupferfungiziden möglich. Um diese Kupferprodukte zu ersetzen, wird die Wirkung von Naturstoffen geprüft. Zudem steht den KartoffelproduzentInnen das von uns entwickelte Krautfäule-Prognosesystem PhytoPRE zur Verfügung, um Kupfer- und andere Fungizide sowie mögliche neue Alternativen gezielt und wirksam einsetzen zu können.
Die Projekte leisten einen wichtigen Beitrag für eine umweltverträgliche sowie ökonomisch attraktive landwirtschaftliche Produktion und das Angebot von nachhaltig produzierten Lebens- und Futtermitteln aus der Schweiz wird gesichert und erweitert.