Ziel dieses Forschungsprojekts ist die Erarbeitung von effizienten, umweltschonenden Massnahmen zur Regulierung von Schadorganismen in Getreide, Kartoffeln, Raps sowie im Grasland. Damit wird ein wichtiger Beitrag für eine umweltverträgliche sowie ökonomisch attraktive landwirtschaftliche Produktion geleistet und das Angebot von nachhaltig produzierten Lebens- und Futtermitteln aus der Schweiz gesichert und erweitert.
Im Bio-Landbau stützt sich der Pflanzenschutz primär auf krankheitsvorbeugende Massnahmen, jedoch können auch direkte Bekämpfungsmassnahmen zur Sicherung von Ertrag und Qualität nötig sein. Insbesondere die Produktion von gesundem, befallsfreiem Saatgut ist im biologischen Anbau eine grosse Herausforderung und Lösungen in Form von biokompatiblen Beizmitteln müssen erarbeitet werden.
Im Bio-Getreidebau sind samenbürtige Pilze wie zum Beispiel die Brandpilze (Stink-, Zwerg- und Flugbrand) in Weizen, Dinkel und Gerste gefürchtete Krankheitserreger. Infiziertes Getreide bildet anstelle von gesunden Körnern Brandbutten (Stink- und Zwergbrand) oder Brandähren (Flugbrand), die ein grosses Verbreitungspotenzial haben und zum Teil giftig für Mensch und Tier sind.
Da mit gesundem Saatgut Krankheitsprobleme vermieden werden, untersuchen wir das Bio-Saatgut bezüglich der Kontamination durch samenbürtige Krankheiten. Zur Unterstützung der Produktion von befallsfreiem Saatgut im Bio-Anbau prüfen und entwickeln wir bio-kompatible Saatbeizmittel basierend auf Bakterien und Naturstoffen, deren Wirkung wir im Labor, sowie in Klimakammer- und Feldversuchen erforschen.
Dabei suchen wir nach geeigneten Formulierungs- und Applikationstechniken, um die Wirkung zu optimieren. Neben diesen biologischen Verfahren arbeiten wir an der praktischen Umsetzung der Warmwasserbehandlung, die ein sehr breites Wirkungsspektrum aufweist und sogar den tief im Embryo sitzenden Erreger des Flugbrandes effizient reguliert.