Beurteilung der Frostresistenz von fünf Rosmarin-Genotypen
In der Schweiz ist der gewerbsmässige Anbau von Rosmarin für die Produktion von frischen Kräutern, Gewürzen oder ätherischem Öl von geringer Bedeutung. Dies ist vor allem auf das sehr hohe Risiko von Verlusten durch Winterfrost zurückzuführen. Einzig der Kanton Tessin, im Süden des Landes, bietet günstige Bedingungen. Während den zwei Wintern 2011 bis 2013 wurden fünf für ihre Widerstandsfähigkeit bekannte Rosmarin-Genotypen im Tessin und im Wallis getestet. Alle getesteten Genotypen haben Frostschäden erlitten.
Nur der Nordamerikanische Genotyp ‘Arp’ konnte sich dank seiner besseren Toleranz gegen Winterfrost und seiner Fähigkeit im Freiland bei Temperaturen bis –10 °C zu überleben, von den vier anderen Genotypen absetzen. Seine Merkmale sind: aufrechte Wuchsform, hohes Produktionspotential von ätherischem Öl und ein aromatisches Profil von 1,8-Cineol-Campher. In der Schweiz wird auch für wärmere Gebieten wie im Tessin empfohlen, Rosmarinpflanzungen über den Winter mit Geotextil oder Plastiktunnel zu schützen.