Ursachen des Römischen Kamillen Absterbens Die Römische Kamille (Chamaemelum nobile) ist eine mehrjährige Pflanze, die in der Region La Côte (Kanton Waadt, Schweiz) zur Produktion von ätherischem Öl angebaut wird. Seit einigen Jahren leiden immer mehr Parzellen an schlechtem Austreiben im Frühling. Dies führt zu einer zunehmenden Schwächung der Pflanzen und sogar zu deren Absterben. Zusätzlich zum Ertragsverlust ist der Gehalt an ätherischen Öl geringerer.
Eine 2011 durchgeführte Studie hatte zum Ziel, die möglichen Ursachen dieses Syndroms zu identifizieren. Diese Forschungsarbeit untersuchte drei Einflussfaktoren: Wasserstress, Unkräuter und Schädlingen. Die Resultate scheinen mehrere Ursachen für das Phänomen zu bestätigen. Vergleichstests zeigten eine relativ grosse Empfindlichkeit der Römischen Kamille auf Wassermangel. Gewöhnlich werden diese Kulturen nicht bewässert und haben sicher unter dem vermehrten Wasserdefizit der letzten Jahre gelitten. Bei den Unkräutern hat die Dichte der Echten Kamille (Matricaria recutita) in den vergangenen Jahre in den untersuchten Parzellen geradezu explodiert.
Daneben besetzt der Hopfenklee (Medicago lupulina), sehr dichten und grösseren Flächen, aus denen die Römische Kamille rasch verdrängt wird. Schliesslich bleibt noch der wichtigste Schädling, der Blattkäfer Chrysolina marginata. Dessen starker Frass von jungen Blättern Ende des Winters kann Pflanzen Absterben lassen. Die Identifizierung dieser Faktoren sollte helfen, präventive und kurative Strategien zu entwickeln, damit die Produktion von ätherischem Kamillenöl wirtschaftlich überleben kann.