Untenstehend finden Sie einige Bilder bei Datenerhebung, welche in zahlreichen Ställen in der Schweiz und in Frankreich für den ersten Teil dieses Forschungsprojekts durchgeführt wurden.
Auswirkungen der Slowfeeding-Systeme auf die Gesundheit und das Verhalten von Pferden
Für die Aufrechterhaltung ihres Wohlbefindens sollten Pferde rund 16 Stunden am Tag mit Fressen verbringen und Fresspausen nicht mehr als 4 Stunden andauern. Es gibt jedoch viele Pferde, die übergewichtig werden, wenn sie unlimitierten Zugang zu Raufutter wie Heu oder Gras erhalten.
Die Verbreitung von Slowfeeding-Systemen nimmt stetig zu, in der Hoffnung, einen Lösungsansatz für dieses Problem zu bieten. Ziel dieser Futterdispenser ist es, die Fressgeschwindigkeit mechanSisch zu verlangsamen, um somit eine länger andauernde Raufutteraufnahme für die gleiche Menge Heu zu bewirken.
Slowfeeding-Systeme gibt es in den unterschiedlichsten Modellen und Varianten. Es handelt sich beispielsweise um Raufen, in welchen das Heu mit Gittern bedeckt oder Netzen bespannt ist; andere sind aufgehängte oder am Boden liegende engmaschige Netze, Plastikfässer, Säcke oder Kisten, welche mit Löchern in unterschiedlichen Grössen versehen sind, etc.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Slowfeeding-Systeme - im Gegensatz zur Bodenfütterung - die durchschnittliche Aufnahmegeschwindigkeit von Heu senken und somit die Fresszeiten verlängern. Gleichzeitig verringern sie die Heuverschwendung. Zusätzlich konnte aufgezeigt werden, dass durch die Fütterung aus einem Slowfeeder die Beziehung zwischen Pferd und Mensch verbessert wurde.
Es gibt jedoch noch einige offene Fragen, insbesondere in Bezug auf die Abnutzung der Zähne und Tasthaare, Zahnfleischentzündungen und die Auswirkung auf die Muskulatur und das Skelett (je nach Höhe und Schwenkbarkeit des Slowfeeding-Systems). Das Empfinden von Frustration und Stress für die Pferde und die darauf resultierende Aggressivität müssen ebenfalls genauer erforscht werden.
Dieses Forschungsprojekt wird vom Schweizer Nationalgestüt von Agroscope in Zusammenarbeit mit der Universität Bern und Biopraxia (Schule für Tierosteopathie) durchgeführt und besteht aus drei Teilprojekten mit folgenden Zielen:
1. Teil
Erforschen der Auswirkungen der langfristigen Verwendung von Slowfeedern auf die Gesundheit des Pferdes sowie auf dessen Verhalten gegenüber dem Menschen.
2. Teil
Weiterentwicklung eines Messgeräts zur automatischen Überwachung des Fressverhaltens beim Einsatz von Slowfeedern.
3. Teil
Untersuchung des Einflusses der Fütterungsmethode – Slowfeeding ad libitum versus zeitgesteuerte Fütterung - auf das Sozialverhalten innerhalb von Pferdegruppen.
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Publikation
Video
Marie Roig-Pons, Preisträgerin der IFCE Doktorandentagung 2021, präsentiert ihr Forschungsprojekt in drei Minuten, anlässlich der Tagung für Pferdewissenschaften- und innovationen 2021 (Institut français du cheval et de l’équitation, IFCE). (FR)
Zusätzliche Informationen
Weitere Informationen zum Slowfeeding finden Sie hier: