Leistungs- und marktfähige Pflanzensorten züchten und anbieten

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Die fortschreitenden Änderungen der natürlichen und strukturellen Rahmenbedingungen (Klimawandel, Agrarpolitik, Marktanforderungen, ….) sind grosse Herausforderungen für die landwirtschaftliche Produktion und speziell für den Pflanzenbau dar. Mit Blick auf die Notwendigkeit, die Produktion bei knapper werdenden Ressourcen zu halten oder zu erhöhen, ist die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Saat- und Pflanzgut mit geeignetem genetischem Potenzial eine Voraussetzung für eine erfolgreiche pflanzliche Produktion und hat einen entscheidenden Einfluss auf die Ressourceneffizienz und die Umweltwirkung der Produktion, den Ertrag und die Qualität der Ernte­produkte.

Grundlage für eine nachhaltige Produktion und resiliente Anbausysteme sind an die schweizerischen Verhältnisse angepasste Pflanzen und Sorten, die den sich ändernden natürlichen Bedingungen angepasst und gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen resistent sind sowie die Anforderungen der Branchen und Märkte erfüllen. Ziel der Pflanzenzucht, der Sortenprüfung und der Zertifizierung ist, der Landwirtschaft eine Vielfalt an geeigneten, an die Bedürfnisse der Schweiz angepassten Sorten für eine ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Produktion anzubieten. Schweizer Lebensmittel können dadurch ressourcen- und umweltschonend produziert werden und mit ihrer Qualität und Sicherheit den Ansprüchen der Konsumentinnen und Konsumenten gerecht werden.

Wissenschaftliche Ziele und Forschungsfragen

Allgemeines Ziel dieses strategischen Forschungsfeldes ist es, der Schweizer Landwirtschaft geeignete, an die schweizerischen Bedingungen angepasste Sorten und Klone von gesunden Kulturpflanzen anzubieten, die eine ressourceneffiziente Produktion erlauben, hohe Toleranz gegenüber abiotischem Stress aufweisen und resistent oder robust gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen sind. Diese Pflanzen sollen qualitativ hochstehende Ernten ermöglichen, welche die Anforderungen der Wertschöpfungsketten und der Märkte für die Ernährung von Mensch und Tieren erfüllen. 

Folgende spezifische Fragestellungen werden dabei behandelt:

  1. Entwicklung von neuen Kulturpflanzen- und Rebsorten (Pflanzenzüchtung), welche gegenüber Krankheitserregern robust sind, die Ressourcen schonen, den Einsatz von landwirtschaftlichen Inputs reduzieren und marktgerechte Ernten ermöglichen.
  2. Charakterisierung von neuen Kulturpflanzensorten und Rebklonen (Pflanzenzüchtung) zur raschen Nutzbarmachung des genetischen Fortschritts und zur Unterstützung der ökologischen Intensivierung sowie der Resilienz der Produktionssysteme.
  3. Bereitstellung von gesundem und zertifiziertem Saatgut und Vermehrungsmaterial (Zertifizierung) für die Wertschöpfungskette im Hinblick auf die Unterstützung der ökologischen Intensivierung.
  4. Beantwortung von Anfragen im Bereich der Erhaltung und Charakterisierung von genetischen Ressourcen.
  5. Identifizierung von neuen Pflanzen, die in der Schweiz wenig oder gar nicht angebaut werden und interessante Perspektiven im Bereich Anbau- und Nahrungsdiversifizierung bieten.
  6. Die «klassischen» Züchtungsmethoden wie genomische Selektion, «speed-breeding», leistungsfähige Phänotypisierung usw. weiterentwickeln und in den Züchtungsprogrammen einsetzen. Evaluierung von Chancen und Risiken der neuen Züchtungsmethoden (Transgenese und Cisgenese, RNAi, Genome Editing, CRISPR/Cas usw.).
  7. Prüfen von gentechnisch veränderten Pflanzen im Feld.