Die Proteinversorgung von Mensch und Tier optimieren

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Eine grosse Herausforderung der Ernährungssicherung ist die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigem Protein. Heute basiert die Versorgung auf Fleisch- und Milchprodukten sowie Getreide, gefolgt von Fisch, Eiern, Gemüse und Hülsenfrüchten. Die Milch- und Fleischprodukte stammen zwar grösstenteils aus der Schweiz, doch werden zu deren Produktion immer mehr Soja und Getreide importiert. Diese Futtermittelimporte werden von der Gesellschaft aus ökologischen und ethischen Gründen zunehmend kritisiert.

Tierische Proteine haben auf der einen Seite eine hohe ernährungsphysiologische Qualität. Auf der anderen Seite kommt es bei der Produktion zu erheblichen negativen Umweltwirkungen. Pflanzliche Proteine belasten die Umwelt zwar weniger, haben im Mittel aber einen wesentlich tieferen Gehalt an essenziellen Aminosäuren. Vor diesem Hintergrund ist die Frage zu beantworten, wie die Proteinversorgung von Mensch und Tier hinsichtlich Nachhaltigkeit, Genuss, Gesundheit und Ernährungssicherheit optimiert und die Abhängigkeit von Futtermittelimporten vermindert werden kann.

Wissenschaftliche Ziele und Forschungsfragen

  1. Wie kann die Proteinversorgung von Mensch und Tier hinsichtlich Nachhaltigkeit, Genuss, Gesundheit und Ernährungssicherheit optimiert werden?
  2. Wie kann die Proteinproduktion im Inland gesteigert werden?
  3. Wie kann der Proteinbedarf in der Tierproduktion gesenkt werden?
  4. Wie kann die Proteinquelle aus Grasland besser genutzt werden? Mit welchen Graslandtypen wird die beste Proteinqualität (Gesundheit Tier/Mensch) hergestellt (inter- und intraspezifische Proteindiversität)?
  5. Wie können die vorhandenen Proteinquellen in der Tierproduktion und der menschlichen Ernährung effizienter eingesetzt werden und welche Auswirkungen haben diese Änderungen auf die Nährstoffversorgung?
  6. Welche Bedeutung haben neue oder alternative Proteinquellen (Insekten, Mikroorganismen) bei einer nachhaltigen Proteinversorgung von Nutztieren?