Ressourceneffiziente Anbaumethoden und -systeme für den Ackerbau und die Spezialkulturen entwickeln

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Die Landwirtschaft steht angesichts des globalen Bevölkerungswachstums, der sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der steigenden gesellschaftlichen Ansprüche vor der Herausforderung, die Primärproduktion zu halten oder gar zu erhöhen, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Erbringung der Ökosystemleistungen zu gewährleisten. Mit Blick auf die knapper werdenden Ressourcen ist zudem die Ressourceneffizienz in der landwirtschaftlichen Produktion zu verbessern, ohne dass dadurch Produktqualität und -sicherheit oder die ökologischen Errungenschaften gefährdet werden.

Unter Einsatz neuer Technologien und der gezielten Nutzung von Innovationen sind die Resilienz nachhaltig intensivierter Produktionsverfahren und Anbausysteme und ihre Ressourceneffizienz durch eine gezielte Nutzung natürlicher Prozesse und Regulierungsmechanismen weiter zu entwickeln und zu steigern, sodass sie unter veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wettbewerbsfähig sind. Zur Verbesserung der Wertschöpfung von Acker- und Spezialkulturen werden effiziente Anbaumethoden und Nachernteverfahren entwickelt, die vor allem die Qualität der Produkte erhöhen und die Konkurrenzfähigkeit der Landwirtschaft verbessern.

Wissenschaftliche Ziele und Forschungsfragen

Die wissenschaftlichen Ziele und Forschungsfragen betreffen die Bereitstellung von Wissen für den Nutzpflanzenbau. Dabei werden resiliente Anbausysteme und Nachernteverfahren gefördert, welche gleichzeitig die wirtschaftliche, nachhaltig intensivierte Produktion von qualitativ hochstehenden pflanzlichen Erntegütern unterstützen und die Risiken für Mensch und Umwelt minimieren. Folgende spezifische Fragen werden dabei behandelt:

  1. Welche neu entwickelten oder verbesserten Anbaumethoden und Nachernteverfahren ermöglichen eine Stabilisierung oder Steigerung der Erträge mit verbesserter Ressourceneffizienz bezüglich Wasser, Nährstoffe (vor allem N und P) und Energie, ohne dabei die Produktqualität und -sicherheit zu reduzieren?
  2. Welche neu entwickelten oder verbesserten Anbaumethoden ermöglichen den Pflanzenschutzmitteleinsatz (u. a Herbizide) zu reduzieren oder zu vermeiden ohne Reduktion der Erträge und der Produktqualität?
  3. Wie wirken sich alternative oder innovative Anbausysteme im Ackerbau und in den Spezialkulturen, wie die konservierende Landwirtschaft (schonende Bodenbearbeitung, möglichst permanente Bodenbedeckung, angepasste Fruchtfolge), Mischkulturen, biologische Landwirtschaft und Massnahmen zur Förderung der Jungendentwicklung der Kulturen, sowie neue Nachernteverfahren auf Ressourceneffizienz, Resilienz, Rentabilität und Risiko für Mensch und Umwelt aus?
  4. Wie wirken sich verschiedene Anbaumethoden in Kombination mit dem Standort, der Sorte und Nachernteverfahren auf die Qualität und die Marktfähigkeit der Produkte sowie die Rentabilität aus (z.B. Qualität von Ackerkulturen Abhängigkeit von Düngung, Sorte und Standort, oder z.B. Fruchtqualität im Obstbau in Abhängigkeit von Ausdünnung, Sorte und Standort)?
  5. Welche neuen Erkenntnisse über den Einfluss von Anbausystemen und Standort auf Komponenten von Agrarökosystemen (u.a. Interaktion Boden, Bodenmikroorganismen und Pflanzen, sowie Symbiosen, Nährstoffflüsse, Unkräuter, Schaderreger und Krankheiten) erlauben die Entwicklung resilienter Anbausysteme, die die Ressourceneffizienz steigern, den Ertrag sichern oder erhöhen und eine hohe Produktqualität ermöglichen?
  6. Welchen Einfluss haben Bioeffektoren (lebende Mikroorganismen, sowie Wirkstoffe aus Pflanzen) und Phytoregulatoren auf das Wachstum der Nutzpflanzen, die Effizienz der Nährstoffaneignung und die Widerstandskraft gegen Stressfaktoren?