Kiwikrebs wird vom bakteriellen Krankheitserreger Pseudomonas syringae pv. actinidiae ausgelöst und ist die bedeutendste Kiwikrankheit weltweit. Das Bakterium befällt alle Kiwi- und Minikiwi-Arten und stammt, wie die Kiwipflanze selbst, aus Asien. Dort wurde das Bakterium erstmals 1989 in Japan isoliert und beschrieben, sein genauer Ursprung ist aber unklar. Zurzeit ist es zudem in Teilen der EU, der Türkei, von Australien, Chile, Georgien und Neuseeland zu finden. P. syringae pv. actinidiae wurde in Europa erstmals 1992 in Italien identifiziert, ein schwerer Ausbruch mit bedeutenden ökonomischen Folgen erfolgte aber erst 2008. In den folgenden Jahren wurde der Krankheitserreger auch in anderen EU-Mitgliedstaaten festgestellt.
In der Schweiz wurde 2011 ein erster Befall am Genfersee gemeldet. Obwohl der Befall getilgt wurde, kam es 2015 und folgenden Jahren zu weiteren Ausbrüchen wegen kontaminierten, aus Italien importierten Jungpflanzen.
P. syringae pv. actinidiae kann auf symptomatischen und asymptomatischen Pflanzenteilen vorkommen. Der Erreger dringt durch natürliche Öffnungen in die Pflanze ein und befällt diese systemisch. An frischen Ranken bilden sich Canker (Krebsstellen) und die Blätter bekommen dunkle, eckige Flecken, die von einem chlorotischen Hof umgeben sind. Die Knospen verfärben sich und Blüten werden braun und sterben ab. Zweige können welken und absterben und Früchte wegen verstopfter Gefässe verdorren.
Unter anderem dient Bakterienschleim, der von Canker ausgeschieden wird, als Inokulum für die weitere Verbreitung. Über weite Strecken wir das Bakterium vor allem durch infiziertes Pflanzenmaterial sowie Pollen verschleppt. Werden Pflanzen mit Befall festgestellt, müssen zumindest alle symptomatischen Pflanzen fachgerecht vernichtet werden.
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