Die bakterielle Tomatenwelke verursacht durch Clavibacter michiganensis subsp. michiganensis gilt als die schlimmste Bakterienkrankheit der Tomate. Es gibt keine direkten Bekämpfungsmöglichkeiten gegen das Bakterium, weshalb nur präventive Massnahmen einen Totalbefall des Tomatenbestandes verhindern können. Dazu gehören die Verwendung von gesundem Pflanzmaterial, sauberes Arbeiten sowie die Erkennung der Symptome und die sofortige, fachgerechte Entfernung der kranken Pflanze.
Eine deutliche Welke setzt recht plötzlich ein und ist schon vor dem Vergilben der Pflanze zu beobachten. Sie beginnt oft einseitig an den Fiederblättern eines Blattes, verbreitet sich dann schnell, bis die ganze Pflanze welkt und das Wachstum einstellt. Bei sehr warmen und feuchten Bedingungen sind auf den Stängeln, den Blattstielen und entlang der zentralen Blattadern kleine, offene Geschwüre zu beobachten. Aus diesen kann Bakterienschleim austreten, wodurch weitere Pflanzenteile angesteckt werden können. Die Bakterien breiten sich innerhalb der Leitgewebe aus. An den Blattansätzen der infizierten Pflanzen ist das Gewebe beim Stich mit einer Messerspitze weich. Im Querschnitt zeigen die Stängel eine braune Verfärbung der Gefässe. Nach und nach verstopfen die Bakterien die Gefässe, was zur Welke führt. Mit dem Saftstrom können die Bakterien bis in die Früchte gelangen, wodurch auch Samen infiziert sein können. Für die Entwicklung der Krankheit sind hohe Luftfeuchtigkeit (mehr als 80 % RF) und Temperaturen zwischen 18 und 28 °C günstig.
Ausführliche Informationen zu Schadbildern, Ausbreitung sowie Bekämpfungsmöglichkeiten vor der Pflanzung und Eindämmung der Krankheit im Bestand sind in den Merkblättern aufgeführt.