Fleckenbakteriose bei Steinfrüchten

Xanthomonas  arboricola pv. pruni 

 

Fleckenbakteriose bei Steinfrüchten - Xan-thomonas
Grosses Bild: Aprikosenblatt mit typischen Symptomen für einen Befall mit X. arboricola pv. pruni, kleines Bild: Aprikose mit Fleckenbakteriose

Die Fleckenbakteriose bei Steinfrüchten kann einen Ernteausfall von bis zu 70 % der Früchte verursachen. In der Schweiz wurde das Bakterium erstmals 2005 auf Aprikosenbäumen im Unterwallis nachgewiesen. Das Bakterium gilt in der Schweiz und der EU als geregelter Nicht-Quarantäneorganismus. Die grösste Gefahr für die Verbreitung über weite Strecken ist der internationale Handel mit befallenem Pflanzmaterial und Früchten.

Xanthomonas arboricola pv. pruni löst eine Fleckenbakteriose bei Steinfrüchten (z.B. Aprikosen, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche und Mandeln) aus. In Nordamerika kam es Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals zu grossen Schäden. Bei schweren Infektionen sind bis zu 70 % der Früchte nicht vermarktbar. Heute kommt der Erreger fast überall vor, wo Steinfrüchte angebaut werden. In der Schweiz wurde das Bakterium erstmals 2005 auf Aprikosenbäumen im Unterwallis nachgewiesen. In den folgenden Jahren kam es dort immer wieder zu Ausbrüchen.

Das Bakterium gilt in der Schweiz und der EU als Nicht-Quarantäneorganismus und wird im Rahmen vom Pflanzenpass kontrolliert.

Bei befallenen Pflanzen bilden sich an Zweigen, Ästen und dem Stamm Canker (Krebsstellen). Auf der Blattunterseite bilden sich kleine, blassgrüne bis gelbe, runde oder unregelmässig geformte Flecken. Nach kurzer Zeit sind diese Flecken auch auf der Blattoberseite sichtbar und werden eckig und dunkel mit einem chlorotischen Hof. Mit der Zeit fällt das kranke Gewebe aus dem Blatt heraus, was durchschussartige Löcher auf den Blättern zurücklässt. Auf Früchten bilden sich braune, runde Flecken, die einsinken und zum Teil wässrige Ränder haben.

X. arboricola pv. pruni wird durch Regen, Wind, Aerosole oder Insekten verbreitet. Zudem übertragen Menschen bei Schnitt-, Veredlungs- und Erntearbeiten den Erreger über Werkzeuge, Kleider oder Hände. Feuchtwarmes Wetter mit häufigen, leichten Regengüssen oder starkem Tau und Wind unterstützt die Infektion. Die grösste Gefahr für die Verbreitung über weite Strecken ist der internationale Handel mit befallenem Pflanzmaterial und Früchten (Samen ausgenommen).