Agroscope-Fachleute untersuchen, wo in der Lebensmittel-
herstellungskette Antibiotikaresistenzen entstehen können. Die Forschungsarbeiten sollen mithelfen, Schwachstellen aufzuzeigen und zu eliminieren, damit Antibiotika auch in Zukunft wirksam gegen Krankheiten sind.
Vom 13. bis 19. November findet erstmals schweizweit eine Antibiotika-Awareness-Woche statt. Dabei soll zur Sprache kommen, wie Antibiotikaresistenzen entstehen und wie sie unsere Gesundheit gefährden. Denn: Resistente Krankheitserreger lassen sich nicht mehr mit Antibiotika bekämpfen.
REDYMO, das Agroscope-Forschungsprogramm zur „Reduktion und Dynamik antibiotikaresistenter und persistenter Mikroorganismen entlang von Lebensmittelketten" untersucht in ausgewählten Bereichen der Lebensmittelherstellung antibiotikaresistente Bakterien und widerstandsfähige Biofilme.
Tauchen unerwünschte Bakterien in der Lebensmittelkette auf, können sie das Produkt ungeniessbar machen oder sogar Krankheiten bei Konsumentinnen und Konsumenten verursachen. Solche Keime in der Lebensmittelkette effektiv zu stoppen ist das Ziel der Agroscope-Fachleute.
Wenn Mastschweine wegen Infektionskrankheiten behandelt werden, verabreicht man Antibiotika über das Rohrleitungssystem von Flüssigfütterungsanlagen. Dadurch können die Bakterien in den Leitungen resistent werden und über das Futter in die Schweinemägen gelangen. Eine einfache Regel hilft, das Problem in den Griff zu bekommen.
Für pflanzliche Lebensmittel wie Frischsalate sind die Risiken mannigfaltig, während der Produktion durch unerwünschte Keime verunreinigt zu werden. Durch den Verzehr der rohen Frischprodukte nehmen Konsumentinnen und Konsumenten eine Vielzahl von Bakterien auf. Sind krankmachende Keime wie z.B. Salmonellen, EHEC und Listerien sowie antibiotikaresistente Bakterien dabei, kann das gefährlich werden.
In der Herstellung von traditionellen Käsesorten ist die Verarbeitung von frischer, möglichst schonend behandelter Milch von grosser Bedeutung. Durch die möglichst weitgehende Erhaltung des Mikrobioms und der Aktivität der originären Enzyme der Rohmilch bewahren diese Käse ihren ursprünglichen Charakter. Diese Zielsetzung steht in Konflikt zu wachsenden Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit der Produkte.