Die Schweiz ist ein Grasland. Grasland-Viehhaltungs-Systeme vom Tal bis ins Alpgebiet sind die bedeutendste Produktionsgrundlage der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft und ein prägendes Landschaftselement. Die Herausforderung für die Landwirtschaft besteht darin, diese Ressource effizient zu nutzen, so dass sie langfristig erhalten und gleichzeitig den steigenden Ansprüchen an die Nahrungsmittelversorgung gerecht werden kann. Die graslandbasierte Futterproduktion und die Veredelung durch raufutterverzehrende Nutztiere werden optimiert und ideal aufeinander abgestimmt. Daraus resultiert eine standortangepasste, ressourceneffiziente Milch- und Fleischproduktion, die gleichzeitig vielfältige Ökosystemleistungen erbringt und sich an zukünftige Herausforderungen anpassen kann.
An die moderne Milchkuh werden hohe Anforderungen gestellt: sie soll viel Milch einwandfreier Qualität geben, die Futtermittel effizient verwerten, die Umwelt wenig belasten und mit den Folgen des Klimawandels gut zurechtkommen.
Die Grundlagen über Futtermittel, deren Nährwerte und weitere Arbeitsinstrumente liefern die Basis für eine bedarfsgerechte, umweltschonende und effiziente Fütterung von Nutztieren.
Wirtschaft und Technik
Erfolgreiche Betriebe
Die Schätzungen des landwirtschaftlichen Einkommens und des Arbeitsverdiensts auf der Basis der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten zeigen, dass es zwischen den Betrieben enorme Unterschiede gibt. Erfolgreiche Betriebe mit hohen Arbeitsentschädigungen betreiben unter anderem eine strategische Betriebsführung. Sie fokussieren auf hohe Leistungen pro Hektare oder Grossvieheinheit bei gleichzeitig tiefen Kosten und optimieren die Milchleistung bei Verkehrsmilchbetrieben.
Die maschinelle Gewinnung der Milch muss sowohl das Tierwohl als auch die Wirtschaftlichkeit und die Qualitätssicherung berücksichtigen. Dies kann nur durch optimale Schnittstellen zwischen Tier und Technik gewährleistet werden. Agroscope strebt mit seiner Forschung eine tiergerechte Melktechnik an.
Nachhaltigkeit und Ökologie
Nachhaltigkeit der Schweizer Milchproduktion: Analyse ausgewählter Massnahmen
Wie wirken sich 15 ausgewählte Massnahmen auf die Nachhaltigkeit der Schweizer Milchproduktion aus? Dieser Frage ging Agroscope in Zusammenarbeit mit Estavayer Lait S.A. und dem Migros Genossenschaftsbund anhand einer Literaturstudie nach. Einige Massnahmen erwiesen sich als mehrheitlich günstig, andere zeigten Zielkonflikte, nicht eindeutige Wirkungen oder wurden noch nicht genügend untersucht. Die Erkenntnisse aus der Forschung fliessen in die Grund-Standards für ELSA-Milchlieferanten ein und werden damit in der Praxis umgesetzt.