Pestizidrückstände im Kubanischen und Schweizerischen Kartoffelanbau

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Ob in den Tropen oder in gemässigten Breitengraden, Pestizidrückstände in Böden sind, im Gegensatz zu Oberflächengewässern, kaum untersucht. Auswirkungen von Pestiziden auf Bodenorganismen und die Qualität der Ackerböden sind langfristig und unter realen Bedingungen praktisch nicht untersucht und daher nicht bekannt. Im Projekt PERECUSO («Influence of different pest management systems in potato production on Pesticide Residues in Cuban Soils»), das vom Schweiz. Nationalfonds und der Schweiz. Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit im r4d Programm finanziert ist, wollen wir mit unseren Kubanischen Partnern genau dies untersuchen. - Warum die Kartoffel? Obwohl das tropische Klima für den Kartoffelanbau nicht ideal ist, ist sie auf der Insel heiss begehrt und v.a. für die Tourismusindustrie sehr wichtig.

Inspiriert zu dieser Zusammenarbeit hat uns der Aktionsplan Pflanzenschutzmittel (AP PSM), welcher vom Bundesrat im Jahr 2017 verabschiedet wurde. In diesem sollen Anwendungen und Emissionen der Pestizide reduziert werden, um einerseits die Risiken aus dem Pestizideinsatz um die Hälfte zu reduzieren und die Schweizer Landwirtschaft insgesamt ressourcenschonender zu gestalten. Als eine Massnahme zur Unterstützung dieses Ziels wird von der NABO (Nationale Bodenbeobachtung) in Zusammenarbeit mit der Umweltanalytik (Agroscope), dem Ökotoxzentrum, EnviBioSoil und Pflanzen-Boden-Interaktionen (Agroscope) derzeit ein Monitoring von PSM-Rückständen im Boden aufgebaut. Nach einer Inventur der gegenwärtigen Situation wird geprüft ob und anhand welcher Indikatoren ein langfristiges Monitoring des Risikos von PSM-Rückständen auf die Bodenqualität möglich ist.

Die Kooperation auf internationaler Ebene erlaubt es, ein vertieftes Verständnis des Verhaltens von Pestiziden im Boden und in der Umwelt zu erlangen. So können der Abbau in tropischen und gemässigten Klimaregionen verfolgt, eisenhaltige Erden in Kuba mit lössreichen Böden in der Schweiz verglichen und verschiedene Produktionssysteme wie der Bio- und Intensivanbau in beiden Ländern untersucht werden.

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Über drei Jahre werden dazu regelmässig Kubanische Böden und Kartoffeln aus intensiver, semi-intensiver und biologischer Produktion auf Pestizidrückstände analysiert. In der Schweiz werden ebenfalls vereinzelte Standorte aus verschiedenen Messnetzen beprobt. Die Zusammenarbeit wird durch jährliche Projekttreffen in Kuba und wiederholte längere Forschungsaufenthalte ausgewählter Kubanischer Partner bei Agroscope gefördert. Es gilt einerseits, die Akteure wie Landwirte, Pestizidverteiler und Umweltbehörden in Kuba über das Projekt zu informieren und um Kooperation zu bitten. Andrerseits müssen Tätigkeiten im Labor wie zum Beispiel Probenaufbereitung, -lagerung und Messmethodik optimiert und harmonisiert werden.

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Das Projekt ist hier wie dort hoch willkommen und stösst nicht nur bei Wissenschaftlern der beiden Länder, sondern auch bei allen weiteren Kubanischen Akteuren auf reges Interesse. Global trägt das Projekt zu mehreren Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen bei, wie zum Beispiel «nachhaltige Nahrungsmittelproduktion», «substanzielle Reduktion von Krankheiten und Todesfällen durch gefährliche Chemikalien und Kontamination von Boden», «Luft und Wasser», «Risikoreduktion und –management der Gesundheit der Menschen auf nationalen und globaler Ebene», «umweltschonender Umgang mit Chemikalien» und «Reduktion von Chemikalien in Boden, Luft und Wasser».

Kontakte

Forschungsgruppe

Weitere Informationen

perecuso

Kickoff-Workshop über Pestizid-Rückstände in Kubanischen Böden

Im Rahmen eines zweitägigen Workshops informierte das kubanisch-schweizerische Team die verschiedenen Akteure vor Ort über das im Oktober 2018 gestartete SNF-r4d Projekt PERECUSO.

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