Phytotoxine als aquatische Umwelt-Verunreinigungen

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Das Auftreten von Phytotoxinen in der aquatischen Umwelt wird mittels Modellierungen und Umwelt-Messungen untersucht um damit die Wichtigkeit dieser natürlichen Gifte als Mikro-Verunreinigungen zu analysieren. 

In den letzten Jahren wurden wiederholt bioaktive anthropogene Substanzen wie Pestizide, Pharmazeutika oder Waschmittel in alarmierenden Konzentrationen in der Natur gefunden. Die Verunreinigung der Umwelt und speziell auch des Trinkwassers durch Spurenschadstoffe wurde dadurch zu einem wichtigen Thema und führte zu verschiedenen Überwachungs-Kampagnen. Im Gegensatz dazu sind natürliche Toxine in der Umwelt schlecht untersucht und deren Vorkommen grösstenteils unklar. 

Eine wichtige Klasse der natürlichen Toxine sind die Pflanzengifte, sogenannte Phytotoxine, welche unterschiedliche Strukturen und toxische Effekte besitzen können. Obwohl Phytotoxine natürlichen Ursprungs sind, kann das Vorkommen dieser Gifte stark vom Menschen beeinflusst sein, wie zum Beispiel in der Landwirtschaft oder bei invasiven Neophyten. Phytotoxine haben auch eine wichtige Rolle in der Nahrungs- und Futtersicherheit und werden in der Kosmetikindustrie vermehrt überprüft. Trotzdem wurden nur vereinzelt Messungen zu deren Auftreten in Oberflächengewässer gemacht, denn Phytotoxine sind kein Bestandteil von Umwelt-Überwachungsprogrammen und sie werden auch nicht als mögliche Schadstoffe betrachtet. 

Das Ziel dieses Projektes ist die systematische Bestimmung des Vorkommens von Pflanzengiften in der aquatischen Umwelt zur Abschätzung des Gefahrenpotentials der Phytotoxine in der Schweiz. Die grosse Herausforderung ist, herauszufinden welche der vielen durch Pflanzen produzierte Gifte tatsächlich eine Gefahr für die Umwelt und Menschheit darstellen. 

Das Projekt wird in Kollaboration mit Prof. Juliane Hollender von der Eawag, sowie Prof. Martin Scheringer und Prof. Konrad Hungerbühler von der ETH Zürich durchgeführt.

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