Züchtung von Sojasorten, welche an den schweizerischen Markt und die hiesigen klimatischen Verhältnisse angepasst sind
Züchtungskriterien
- Ein Produkt für die menschliche Ernährung angepasst, mit guten Verwandlungseigenschaften und verbessertem Geschmack
- Sehr hoher Proteingehalt und sehr hohe Proteinqualität
- Gute Kälteresistenz während der Blütezeit
- Geringe Anforderungen bezüglich Temperatursummen
- Hoher und stabiler Ertrag und Resistenz gegenüber verschiedenen Krankheiten von Soja (Mehltau, Weisstängeligkeit, Pseudomonas....)
Die Sojabohne besticht mit ihrem hohen Nährstoffgehalt. Bei uns wird diese Hülsenfrucht hauptsächlich als Sojadrink, Tofu oder Soja-Sauce konsumiert.
Das Ziel der Sojazüchtung ist, die aus China stammende Pflanze an hiesige Bedingungen anzupassen. Die Sorten von Agroscope sind frühreif, tolerant gegenüber Kälte während der Blüte, stabil im Ertrag, krankheitsresistent und entsprechen europäischen Geschmacksvorlieben.
Tofu ist reich an Proteinen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, insbesondere an Omega-3-Fettsäuren. Als wichtige Kalzium- und Eisenquelle, frei von Cholesterin und Laktose, wird Soja von Ernährungsfachleuten sehr geschätzt.
Agroscope züchtet seit über 40 Jahren gentechnikfreie Sojabohnen mit besonderem Fokus auf die Lebensmitteleigenschaften. Diese wichtigen Forschungsergebnisse haben wesentlich zum Erfolg des Sojaanbaus in Europa beigetragen.
In der Schweiz wird gut doppelt so viel Fleisch verzehrt wie ernährungsphysiologisch empfohlen (s. Lebensmittelpyramide). Sojaprotein ist praktisch gleichwertig wie tierisches Protein, benötigt aber zur Herstellung viel weniger Energie. Eine bedarfsgerechte Ernährung könnte die negativen Auswirkungen auf die Umwelt um die Hälfte reduzieren. Umweltbewusste Ernährung (admin.ch)
Sojasorten mit geeigneten agronomischen und technologischen Eigenschaften werden gekreuzt. Im Laufe der Generationen von Nachkommen entstehen durch zahlreiche Feld-, Gewächshaus- und Laborversuche innovative Neuzüchtungen. Nach 12-15 Jahren Züchtungsarbeit werden sie vermehrt und zum Anbau angeboten.
Agroscope-Forschende testen die durch klassische Kreuzungen gewonnenen Nachkommen. Sie wiederholen diese Parzellenversuche mehrmals an verschiedenen Orten der Schweiz.
Für die Herstellung von Tofu müssen die Sojabohnen von einwandfreier Qualität sein. Farblose Typen von Bohnen mit gelbem Hilum sind gefragt. So erhält man einen hellen Tofu ohne nachteilige Färbung. Tofu kann jedoch auch aus Bohnen mit farbigem Hilum hergestellt werden.
Die Sojabohne braucht kaum künstlichen Stickstoffdünger. Denn Soja gehört zu den Leguminosen. Diese können mit Hilfe von Knöllchenbakterien an den Wurzeln Stickstoff aus der Luft binden und pflanzenverfügbar machen. Der Stickstoff sorgt für einen hohen Eiweißgehalt und stabile Erträge.