Sandorn

Sandornfrüchte, weibliche Blüte. Bild: Agroscope, Thomas Schwizer

Herkunft:
In der Natur sehr weit verbreitet, von Sibirien bis an die Atlantikküsten Frankreichs, von den Bergen des Tibet bis in die Flusstäler Mitteleuropas und die Küsten der      Nord- und Ostsee. Bekannt sind zwei verschiedene Unterarten: die Küstentypen mit eher grösseren, und die alpinen Typen mit eher kleineren Beeren. Bei den Sorten gibt es eine sehr grosse Auswahl. 

Wuchs:
Bis 4m hoch und 3m breit, charakteristischer, sparriger Wuchs, Wurzelausläufer bildend 

Verwendung:
Hecken, Hangbefestigung, Vogelnähr- und Nistgehölz, Heilpflanze

Standortansprüche:
Der Sanddorn ist eine Pionierpflanze, die Böden sollten sandig, durchlässig, gut durchlüftet und tiefgründig sein. Er verträgt keine Staunässe. Pflanzen die gedüngt werden, können sogar eingehen. Der Boden sollte neutral bis alkalisch sein, saure Standorte verträgt er nicht. Sanddorn liebt die Sonne, im Schatten bleibt er kümmerlich und trägt fast keine Früchte.

Krankheiten:
Keine bekannt, bei geeignetem Standort und sachgemässer Pflege sind keine Probleme zu erwarten.

Reifezeitpunkt:
Blüte: März bis April, Windbestäuber, Ernte: ab September je nach Sorte, bei Überreife werden sie jedoch schnell ranzig

Ernte:
Die Ernte der Beeren wird durch die Dornen sehr erschwert. Zudem haften die Beeren sehr stark am Stiel, so dass die Beeren bei wegzupfen vielfach aufplatzen. Die beste und einfachste Methode, Sanddorn ohne Schmerzen zu ernten, ist folgende: sind die Beeren reif, werden die kleinen, vollbesetzten Triebe abgeschnitten und in flache Behälter gelegt. Diese werden nun in der Tiefkühltruhe eingefroren. Sind die Beeren hart, können sie ganz einfach abgeschlagen werden, denn der Stiel bricht bei Frost sehr schnell ab.

Es muss jedoch beachtet werden, dass nie alle Triebe im gleichen Jahr weggeschnitten werden dürfen. Sanddorntriebe werden 3 jährig bis sie Früchte tragen. Somit wäre es ideal, wenn jedes Jahr ca. 1/3 der Triebe so geerntet wird. Dadurch gibt es einen regelmässigen Kreislauf und garantiert jedes Jahr einen Ertrag. 

Besonderes:
Der Name Hippophae rhamnoides stammt aus dem Griechischen und bedeutet frei übersetzt „dorniges, leuchtendes Pferd“. Das Laub wurde in der Antike zur Fellpflege beim Pferd eingesetzt. Die länglichen, silbergrauen Blätter erinnern an Olivenblätter. Daher auch der italienische Name „olivello spinoso“ – dornige Olive. Sanddorn ist zweihäusig, zur Fruchtbildung sind daher männliche und weibliche Pflanzen nötig, Sanddorn ist sehr frosthart. 

Verwertung:
Saft, Sirup, Gelee, Marmelade, Dessert, gemischt mit anderen Früchten oder Honig wird der Sanddorn noch     besser, weil dadurch der herbe Geschmack gemildert wird. Werden Sanddornbeeren eingefroren, im Winter frisch entsaftet und mit einem süssen Fruchtsaft gemischt bekommt man einen gesunden, vitaminreichen Powerdrink. 

Medizinalpflanze:
Aus den Kernen wird Kernöl gewonnen, dass eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung zeigt und vor allem bei Akne und Hautallergien eingesetzt wird. Sanddornsaft wird bei Migräne eingesetzt.

Inhaltsstoffe:
Vitamin C (300 – 1500mg/100g), Vitamin B1, B2, B3, B9, Vitamin E, Vitamin F, Vitamin K, Vitamin Cholin (verhindert Fettablagerungen im Körper), Carotine, 15 verschiedene Spurenelemente, zahlreiche Vitamin-P-aktive Bioflavonioide. In der modernen Medizin werden die tumorhemmenden Epoxide genutzt, vor allem zur Vor- und Nachsorge bei der Strahlentherapie in der Krebsbehandlung.