Varroabekämpfungsmittel

Die Bekämpfung der Varroa ist die bedeutenste Belastungsquelle für die Bienenprodukte. Diese Stoffe werden wiederholt angewendet. Für die Varroabekämpfung sollten nur unbedenkliche Substanzen wie organische Säuren und Thymol verwendet werden. Bei richtiger Anwendung dieser Stoffe entstehen keine belastenden Rückstände in den Bienenprodukten.

Thymol
Im Rahmen des Siegelprogramms apisuisse wurden am Zentrum für Bienenforschung Untersuchungen auf Rückstände von Thymol im Schweizer Honig durchgeführt.
Zur Bekämpfung der Varroa werden unter anderem thymolhaltigen Präparate wie Api Life Var, Thymovar sowie Apiguard eingesetzt. Werden diese Produkte nach den Richtlinien des Herstellers angewendet, so entstehen im Honig nur geringe Rückstände, welche die Honigqualität nicht beeinflussen. Bei falscher Anwendung von solchen Produkten können grössere Mengen davon in den Honig gelangen und den Geschmack negativ verändern.
Toxikologisch gesehen ist Thymol relativ unproblematisch. Bis 2009 galt in der Schweiz ein gesetzlicher Toleranzwert von 0.8 mg/kg Honig. Mit der Anpassung an das EU-Recht wurde dieser schweizerische Toleranzwert abgeschafft. Für Siegelimker besteht weiterhin der von apisuisse festgelegte Höchstwert von 0.8 mg/kg. Im Jahr 2013 genügten alle Siegelhonige den Anforderungen des apisuisse Qualitätssiegels bezüglich Thymol-Rückstände. Alle Siegelhonige genügten den Anforderungen des apisuisse Qualitätssiegels bezüglich Thymol-Rückstände. Eine Honigprobe von einem Nicht-Siegelimker wies einen Thymolwert von über 0.8 mg/kg auf.

Einfluss von organischen Säuren und Koponenten ätherischer Oele auf den Honiggeschmack (PDF, 60 kB, 14.09.2016) S. Bogdanov, V. Kilchenmann, P. Fluri, U. Bühler, P. Lavanchy (1998)

Rückstände in Honig und Wachs nach Anwendung von Apilife VAR (Zusammenfassung) (PDF, 10 kB, 14.09.2016)
S. Bogdanov, A. Imdorf, V. Kilchenmann (1998)

Thymol residues in wax and honey after Apilife VAR treatment (englisch) (PDF, 757 kB, 14.09.2016) Thymolrückstände in Wachs und Honig nach Apilife VAR Anwendung
S. Bogdanov, A. Imdorf, V. Kilchenmann (1998)

Determination of residues in honey after treatments with formic and oxalic acid under field conditions (englisch) (PDF, 240 kB, 14.09.2016) Bestimmung der Rückstände in Honig nach wiederholten Behandlungen von Bienenvölkern mit Ameisen- und Oxalsäure
S. Bogdanov, J.D. Charrière, A. Imdorf, V. Kilchenmann, P. Fluri (2002)

Amitraz

Amitraz-haltige Produkte zur Varroa-Behandlung sind in der Schweiz nicht zugelassen. Nach Anwendung von Amitraz-haltigen Produkten sind Abbauprodukte in Honig und Wachs nachweisbar. Die nachgewiesenen Mengen im Wachs sind höher als im Honig.