Ein Boden ist in Sekunden verdichtet, zur Erholung braucht er aber Jahre oder Jahrzehnte. Wichtig für die natürliche Regeneration sind Pflanzenwurzeln, Bodenlebewesen wie Regenwürmer, Austrocknungs- und Wiederbefeuchtungsphasen sowie Gefrier-Tau-Zyklen. Wie die Erholung genau vor sich geht, wird in einem Langzeit-Feldversuch untersucht. Dazu wurde 2014 zusammen mit der ETH Zürich eine Beobachtungsinfrastruktur mit hunderten von Bodensonden eingerichtet, das Soil Structure Observatory (SSO). Nach einer Verdichtung wurden eine Brache, eine Dauerwiese, sowie eine Fruchtfolge mit und ohne Bodenbearbeitung angelegt. So kann etwa der Einfluss von Pflanzen und Bodenbearbeitung auf die Erholung analysiert werden.
Melkerinnen und Melker leiden häufig an Muskel-Skelett-Erkrankungen, insbesondere im Bereich der Schultern und Arme. Agroscope hat daher untersucht, ob die Arbeitsbelastung im Melkstand durch angepasste Arbeitshöhen reduziert werden kann. Hierfür wurden beim Melken in einem Versuch die Beugewinkel verschiedener Gelenke beim Melken und in einem zweiten Versuch die Muskelkontraktionen auf drei unterschiedlichen Arbeitshöhen erfasst. Die Studie zeigt, dass eine geringere Arbeitshöhe im Melkstand zwar keinen Einfluss auf Unter- und Oberarme hat, jedoch die Beanspruchung der Schultern deutlich reduziert.
Bislang liegen kaum Studien zur potentiellen Eignung von Kurzzeitaktivitäten als Indikatoren für Wohlbefinden beim Pferd vor. Anhand einer Literaturrecherche von ca. 80 themenbezogenen Quellen sollte daher herausgefunden werden, welche affiliativen Verhaltensweisen beim Pferd geeignet sind, um als valider, reliabler und praktikabler, tierbezogener Indikator für positives Befinden in eine Tiergerechtheitsbewertung aufgenommen zu werden. In der Literatur werden beim Pferd das soziale Spiel, die soziale Fellpflege sowie das Zusammensein mit bevorzugten Sozialpartnern mit Wohlbefinden in Verbindung gebracht. Gemäß der Literaturstudie und Pilotstudien an der TUMWeihenstephan stellte sich heraus, dass sowohl soziales Spiel als auch soziale Fellpflege bei adulten Pferden unter Haltungsbedingungen nicht ausreichend valide ist, um als Indikator für Wohlbefinden in einer Tiergerechtheitsbewertung aufgenommen zu werden. Darüber hinaus sind beide Kurzzeitaktivitäten bei Freizeit- und Sportpferden nicht ausreichend praktikabel zu erfassen, da sie bei adulten Tieren insgesamt selten und unvorhersehbar über den Tag verteilt auftreten. Einzig die soziale Nähe zu bevorzugten Sozialpartnern kann nach vorliegender Literaturstudie als tierbezogener Indikator für Wohlbefinden für ein Bewertungssystem geeignet sein. Die affiliative Verhaltensweise wurde bereits in verschiedenen Pferdehaltungen hinsichtlich ihrer Reliabilität und Praktikabilität eingehend überprüft. Mithilfe einer genauen Definition der Verhaltensweise und aufgrund eines standarisierten Erhebungsverfahrens konnte Zusammensein mit einer sehr guten Beobachterübereinstimmung erhoben werden. Die Praktikabilität wurde ebenfalls als gut eingestuft. Im Unterschied zu sozialer Fellpflege und sozialem Spiel dient „Zusammensein“ nach bisherigen Studien nicht dem Stressabbau, sondern kann vielmehr als Indiz für positives Befinden angesehen werden
Agroscope hat im Auftrag der Micarna SA die Umweltwirkungen von Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch analysiert. Bei den Rindern war die Intensität der Fütterung entscheidend. Bei Schweinen und Geflügel beeinflusste die Menge an eingesetztem Futter pro Kilogramm Fleisch die Umweltwirkungen am meisten. Der Einsatz von europäischem Soja mit kürzeren Transportdistanzen wirkte sich positiv aus.