Pflanzen

Protected Site cesgene Aepfel Kartoffeln

Neu auch cisgene Apfelbäume auf der
Protected Site

Agroscope betreibt die Protected Site, um Feldversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen zu ermöglichen. Die Universität Zürich führt dort seit 2014 Versuche mit Weizenlinien durch, die gegen Mehltau resistent sind. Daneben testen Agroscope-Forschende Kartoffellinien mit einer Resistenz gegen die Kraut- und Knollenfäule. Im Zentrum der Untersuchungen stehen jeweils die Wirksamkeit der eingefügten Resistenzgene sowie die Charakterisierung der Pflanzen unter natürlichen Umweltbedingungen einschliesslich der Wechselwirkung mit Frassinsekten. Die Ergebnisse der Untersuchungen liefern einen Beitrag zur Diskussion über den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen in der Landwirtschaft.

Im Mai 2016 hat Agroscope zudem den Feldversuch über Nutzen und Risiken von gentechnisch veränderten Apfelbäumen gestartet. Getestet werden cisgene Apfelbäume der Sorte Gala Galaxy, denen man das Feuerbrandresistenzgen FB_MR5 aus dem Wildapfel Malus x robusta 5 übertragen hat. Mit dem Feldversuchs wollen die Forschenden abschätzen, ob man mittels cisgenetischer Veränderung aus einer anfälligen eine feuerbrandresistentere Apfelsorte erzeugen kann – und zwar ohne weitere Eigenschaften der Ausgangssorte zu verändern. Darüber hinaus will man Biosicherheitsaspekte der Freisetzung untersuchen, etwa die Wechselwirkung mit ausgewählten Insekten und, mit nicht gentechnisch veränderten Apfelsorten, die Wirkung der Totaleinnetzung der Obstanlage gegen Auskreuzung.

Medienmitteilung 


Neue Rebsorten mit möglichst vielen Resistenzgenen

Eines der wichtigsten Anliegen des heutigen Pflanzenschutzes im Weinbau ist die Reduktion der Pflanzenschutzmittel. Währenddem die häufigsten Rebsorten sehr anfällig sind auf Pilzkrankheiten (Falscher und Echter Mehltau, Graufäule), sind viele andere Sorten der Gattung Vitis und Muscadinia dagegen resistent, produzieren jedoch Trauben von minderer Qualität. Durch die klassische Hybridisierung können Resistenzgene an die Nachkommen weitergegeben werden, wobei die für Vitis vinifera bekannten agronomischen und organoleptischen Eigenschaften erhalten bleiben. Agroscope konnte so die Sorte Divico züchten und führt die Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit dem INRA in Colmar weiter mit dem Ziel, so viele Resistenzgene wie möglich aus verschiedenen Genotypen zu kumulieren. Mehrere Hundert Genotypen werden derzeit in Pully und Colmar auf Ihre agronomischen und önologischen Eigenschaften untersucht.

Goldgelbe Vergilbung im Kanton Waadt

Die Goldgelbe Vergilbung ist die bisher schlimmste bekannte Rebkrankheit in Europa mit einer besonders rasanten Verbreitungsrisiko. Sie unterliegt der gesetzlichen Meldepflicht und der obligatorischen Bekämpfung. Seit 2004 tritt sie im Tessin auf und seit 2015 im Kanton Waadt. 2016 wurde eine Arbeitsgruppe für die koordinierte Bekämpfung gegründet mit dem Ziel, die Krankheit auszurotten. Beteiligt sind Forschende von Agroscope in Changins und Cadenazzo, Fachspezialisten des Eidg. Pflanzenschutzinspektorats und des Agroscope Pflanzenschutzdienstes sowie Fachleute der kantonalen Pflanzenschutzdienste (VD, TI, GE und VS) und Vertreter aus dem Weinbausektor.


Antagonisten und Tritagonisten gegen Schaderreger im Boden

Die Bekämpfung von bodenbürtigen, pflanzenpathogenen Pilzen ist sehr schwierig. Eine vielversprechende und nachhaltige Lösung sind antagonistische Mikroorganismen. Obwohl viele Antagonisten bekannt sind, kennen wir die Faktoren, welche deren Wirkung regulieren, nur schlecht. Es ist das Ziel der Forschung, Anwendungstechniken und Mikroorganismen (Antagonisten und Tritagonisten) zu identifizieren, welche die Bekämpfung von pathogenen Pilzen im Boden verbessern und stabilisieren.