Emissionen von organischen Böden

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Absackung eines organischen Bodens, der drainiert und ackerbaulich genutzt wird

Die organischen Böden in der Schweiz haben durch die historische Landnutzung bereits einen grossen Teil ihres Torfs verloren, speichern aber noch rund 32 Millionen Tonnen Kohlenstoff. Die landwirtschaftlich genutzten organischen Böden verlieren jedoch fortlaufend Kohlenstoff, etwa 600’000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr.

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Alte Torfstiche und drainierte organischen Böden im Bannriet SG

Die Kohlenstoffverluste (hauptsächlich oxidative Verluste als CO2) sind auf Drainagen zurückzuführen, welche auf diesen Böden Forst- und Landwirtschaft erst ermöglichen. Seit 1850 waren die Kohlenstoffverluste der organischen Böden in der Schweiz beträchtlich: Dagegen sind die Kohlenstoffverluste durch Torfabbau in demselben Zeitraum gering. Besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stiegen die Emissionen trotz des Torfabbau-Verbots, weil die Bewirtschaftung von organischen Böden intensiviert wurden.

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Messung der CO2- und Methanflüsse auf einem Moorboden im Seeland

Grössere, landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen mit organischen Böden befinden sich in flachen, breiten Talböden wie z.B. im Seeland. Hier bestimmten Agroscope-Fachleute über zwei Jahre den Kohlenstoffverlust eines landwirtschaftlich genutzten, ehemaligen Flachmoors mittels einer mikrometeorologischen Methode, um die Emissionsfaktoren im Schweizer Treibhausgasinventar zu verbessern.

Derzeit werden von Agroscope zwei Minderungsoptionen für die Verringerung der Treibhausgasemissionen von landwirtschaftlich genutzten organischen Böden untersucht: Überschüttung und nasse Bewirtschaftung mit Reis.

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