In Lebensmitteln hängt der Selengehalt, nebst der geographischen Herkunft, mit dem Proteingehalt zusammen. Selen ist in Nahrungsmitteln zum grössten Teil in der Proteinfraktion enthalten. Deshalb zählen vor allem proteinreiche Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Innereien, aber auch Leguminosen und Nüsse zu den selenreichen Nahrungsmitteln. Bei einem Erwachsenen reichen schon 35 g Thunfisch aus, um den minimalen Tagesbedarf von 30 μg (DACH-Referenzwert für Erwachsene 30-70 μg) zu decken. Bei tierischen Produkten kommt es sehr auf die Fütterung der Tiere an. Im Getreide ist der Selengehalt vor allem vom Standort, resp. der Selenkonzentration der Böden abhängig. So sind z.B. Teigwaren mit Weizen aus Nordamerika selenreicher als jene aus einheimischen Weizen da unsere Böden arm an Selen sind.
Die wichtigste Funktion von Selen im menschlichen Körper ist die antioxidative Wirkung. Selen ist ein Bestandteil der Glutathion-Peroxidase. Dieses Enzym ist ein essenzieller Faktor beim Schutz vor oxidativen Schädigungen, indem es freie Radikale abfängt. Selen ist auch unentbehrlich für den Zellstoffwechsel und spielt eine Rolle bei der Fruchtbarkeit.