Dieses Projekt erarbeitet Indikatoren zur Beschreibung der Nährstoffflüsse auf Ebene Parzelle, Betrieb und Region. Das Tool dient der Vereinfachung des Nährstoffmanagements und hilft bei der Planung und Dokumentation einer zielgerichteten Düngung nach Best Practice.
Hintergrund
Um Direktzahlungen zu erhalten, müssen Landwirtinnen und Landwirte mit Hilfe der Suisse-Bilanz aufzeigen, dass der Nährstoffanfall und -bedarf für Phosphor und Stickstoff ausgeglichen sind. Allerdings kann mit der Suisse-Bilanz die Nährstoffflüsse nicht transparent abgebildet und die Düngung nicht parzellengenau und standortspezifisch betrachtet werden. So werden trotz Suisse-Bilanz hofnahe Parzellen oft stärker gegüllt als ferne Parzellen. Lücken zeigen sich auch auf regionaler oder nationaler Ebene: Trotz meist ausgeglichener Suisse-Bilanz treten mancherorts erhöhte Nitratwerte in Grund- und Oberflächengewässern auf. Dies deutet darauf hin, dass die Suisse-Bilanz als Nährstoffmanagement-Tool in seiner jetzigen Form nicht geeignet ist, Nährstoff-Überschüsse aus der Landwirtschaft zu reduzieren.
Ziele
Ziel ist es, mit Hilfe digitaler Technologien ein praxisnahes Nährstoffmanagement zu etablieren, das eine parzellengenaue, bedarfsgerechte Düngung ermöglicht, Überschüsse vermeidet und die Bodenfruchtbarkeit erhält. Dazu werden die gesamtbetrieblichen Nährstoffflüsse bzw. Kreisläufe abgebildet. Acker- und futterbaulich genutzte Parzellen, aber auch eingesetzte Hofdünger werden untersucht, parzellenscharf bilanziert und schliesslich zu einer Gesamtbilanz aller bewirtschafteten Flächen zusammengeführt. Es werden Indikatoren für die Nährstoffflüsse entwickelt, die sowohl auf betrieblicher, als auch auf regionaler und nationaler Ebene genutzt werden können.
Originaltitel
Parzellengenaue Nährstoffflüsse