Die Züchtung von neuen Obstsorten – Äpfel, Birnen und Aprikosen – ist Teil der Züchtungsprogramme von Agroscope. Die neuen Sorten sollen die Qualitätsanforderungen von Markt und Konsumentenschaft erfüllen und ein Schritt in Richtung einer ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Produktion sein. Die Neuheiten heissen Ladina, FRED®, Lisa und Mia.
Die Bestäubung von Hand ist nach wie vor die Basis der Züchtung bei Agroscope. Forschende kreuzen Elternsorten mit erwünschten Eigenschaften. Dieses Vorgehen wird unterstützt durch molekulare Selektionsmethoden. Damit finden die Fachleute jene Gene, die etwa für die Robustheit gegen Obstkrankheiten oder bestimmte Qualitätseigenschaften verantwortlich sind. Sobald die Forschenden unter den Tausenden von Nachkommen jene mit den angestrebten Eigenschaften gefunden haben, prüfen sie diese bezüglich Anbau, Lagerung und Qualität.
«Ein grosser Schritt in Richtung einer ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Obstproduktion.»
Ist eine Neuheit marktreif, kommt die VariCom GmbH ins Spiel, welche für die Markteinführung der Agroscope-Obstsorten zuständig ist. Dies ist auch bei Ladina, FRED®, Lisa und Mia der Fall.
Apfel Ladina, der Feuerbrandrobuste
Bei der neuen Apfelsorte Ladina kombinierten die Agroscope-Züchter die Eigenschaften der säuerlich-aromatischen Sorte Topaz, die auch Trägerin einer Schorfresistenz ist, mit der süsslich-knackigen japanischen Sorte Fuji. Anders als ihre Elternsorten ist Ladina robust gegenüber der Bakterienkrankheit Feuerbrand. Die Sorte wird nach der Schweiz auch in Frankreich, Deutschland und Italien, in den USA, in Chile, Südafrika, Australien und Neuseeland getestet.
Birne FRED® mit Apfel-Schale
Die Früchte der neu gezüchteten Birnen-Sorte von Agroscope sind unter der Marke FRED® im Handel. Die neue Birne verfügt über einen frühen Erntezeitpunkt, eine hohe Produktivität sowie über Toleranz gegenüber Feuerbrand. Die Frucht ist saftig, geschmackvoll, leicht säuerlich, fest und knackig. Bei gekühlter Lagerung ist sie sehr lange haltbar und dank fester Schale transportfähig wie ein Apfel.
Lisa und Mia: Die Töchter der Walliser Aprikose Luizet
Von ihrer Muttersorte haben die neuen Aprikosensorten Lisa und Mia den guten Geschmack vererbt bekommen. Die Töchter von Luizet bestechen zudem durch geschmackliche Qualität, Krankheitsrobustheit (Monilia bei Lisa, Bakteriose bei Mia), schöne orange-rote Farbe, Reife in der ersten Juli-Hälfte sowie gute Transport- und Lagerfähigkeit.
Das nächste Ziel besteht darin, Nachkommen von Lisa und Mia zu entwickeln, die sowohl gegenüber Monilia als auch Bakteriosen robust sind.