Auf konventionellen Milchviehbetrieben wird rund 50 % des elektrischen Energiebedarfs für das Kühlen der Milch und Bereitstellen des Reinigungswassers (RWA) eingesetzt. Bei den in der Praxis häufig eingesetzten Zirkulationsreinigungsanlagen muss das RWA auf ca. 80 °C er-wärmt werden, wozu gut 20 % des elektrischen Energiebedarfs des Betriebs benötigt werden. Im Gegensatz dazu wird die Wärme der Kälteaggregate zur Milchkühlung ungenutzt an die Um-gebung abgegeben. Diese Studie bezieht sich auf Zirkulationsreinigungsanlagen, da Kochend-wasser-Reinigungsanlagen in der Schweiz selten eingebaut sind. Mit einer Wärmerückgewin-nung (WRG) bei den Kälteaggregaten lassen sich das RWA auf ca. 50–55 °C vorerwärmen und die Kühlzeit der Milch verkürzen. Dies ist besonders bei hohen Umgebungstemperaturen im Sommer sehr nützlich, um die vorgeschriebenen Kühlzeiten für den Qualitätserhalt der Milch einzuhalten. Die vorliegenden Untersuchungen auf 9 Praxisbetrieben haben gezeigt, dass mit einer WRG bei der Milchkühlung ca. 47 % der elektrischen Energie im Vergleich zur Bereit-stellung des RWA mit einem konventionellen Elektroboiler eingespart werden können. Dank der WRG kann auch die Kühlzeit der Milch verkürzt und der elektrische Energiebedarf beim Kälteaggregat um rund 14 % reduziert werden. Wichtig dabei ist jedoch, dass die Anlagen sachgerecht installiert und regelmäßig gewartet sind.