Der Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln hilft mit, die Erträge und die Produktqualität zu sichern oder zu steigern, kann sich aber negativ auf die Umwelt auswirken. Die Bearbeitung des Bodens wirkt sich auf die Bodenqualität, aber auch auf Erosion und Nährstoffauswaschung aus. Massnahmen in einer Kultur wirken sich auch auf die Folgekulturen aus. Deshalb ist es zentral, alle Massnahmen im Lichte des gesamten Anbausystems zu betrachten und die Umweltwirkungen in Bezug zur Produktmenge und Qualität zu setzen. Durch angepasste Pflanzenschutzstrategien lassen sich beispielsweise die Auswirkungen auf die Umwelt stark senken.
Im EU-Projekt LegumES wird das Potenzial von Anbausystemen mit Leguminosen zur Erbringung von Ökosystemleistungen und zur Minderung von Umweltwirkungen abgeschätzt.
Leguminosen erbringen zahlreiche Ökosystemleistungen wie biologische Stickstoff-Fixierung, Produktion von qualitativ hochwertigem Protein, Nektarangebot für bestäubende Insekten oder die hohe ästhetische Wirkung blühender Kulturen. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, Treibhausgase bei der Herstellung und Anwendung von Stickstoff-Düngern zu vermeiden und Emissionen von Ammoniak und Stickoxiden zu vermindern. Im EU-Projekt LegumES wird eine Methodik für eine kombinierte Bewertung der Ökosystemleistungen und der Ökobilanzierung entwickelt und zur Bewertung verschiedener Anbausysteme mit und ohne Leguminosen eingesetzt. Daraus wird eine Entscheidungsgrundlage erarbeitet, um den Nutzen von Leguminosen zu erhöhen.
Low-Input-Systeme haben das Potenzial, Umweltbelastungen zu reduzieren jedoch oft auf Kosten der Produktivität. Das EU-Projekt SOLIBAM hatte zum Ziel, durch angepasste Bewirtschaftung die Umweltwirkungen zu senken.
SOLIBAM ("Strategies for Organic and Low-input integrated Breeding and Management") hatte zum Ziel, neue Methoden für Züchtung und Management zu entwickeln, die an die Low-Input-Systeme angepasst sind. Die Ökobilanzgruppe von Agroscope bewertete die Wirksamkeit der im Projekt entwickelten Innovationen zur Reduktion der Umweltwirkungen landwirtschaftlicher Produkte. Acht Pilotbetriebe aus vier europäischen Ländern wurden untersucht und Getreideprodukte und Gemüse mit Referenzprodukten and konventioneller Produktion verglichen. Dabei wiesen die Low-Input-Betriebe teilweise tiefere, teilweise aber auch höhere Umweltwirkungen pro Produkteinheit auf.
Durch Optimierung von Fruchtfolgen nach ökonomischen und ökologischen Kriterien lassen sich deren Leistungen verbessern. Im Rahmen des Projektes CASDAR-PCB wurden verschiedene Ackerbau-Fruchtfolgen in Frankreich mit der Ökobilanzmethode SALCA untersucht.
Die Untersuchungen fanden in den drei französischen Regionen Burgund, Moselle und Beauce stattt. Unsere regionalen Partner wählten eine Anzahl repräsentativer und besonders vielversprechender Fruchtfolgen aus und beschrieben diese. Die Modellierung und Ökobilanz-Berechnung erfolgte, indem die Kombinationen von Vorkultur und Folgekultur berechnet wurden. Dies erlaubte eine effiziente Berechnung einer grossen Anzahl von Fruchtfolgen mit einer begrenzten Zahl von Kultur-Kombinationen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz von Stickstoff den grössten Einfluss auf die Umweltwirkungen hat. Eine Reduktion von Stickstoffgaben wirkt sich sowohl günstig auf die Umweltwirkungen pro Flächeneinheit, als auch auf die Öko-Effizienz aus (Umweltwirkungen pro € Deckungsbeitrag). Eine solche Reduktion lässt sich durch die Einführung von Leguminosen in der Fruchtfolge oder durch verminderte N-Düngergaben bei den gedüngten Kulturen erreichen.
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