Wie viel Wasser braucht die Schweizer Landwirtschaft jetzt und in Zukunft?

18.17.19.01.01

Mit dem Klimawandel nehmen Sommerabflüsse im Schweizer Mittelland ab. Gleichzeitig steigt der potentielle Bewässerungsbedarf. Daten über den Wasserverbrauch für Bewässerung stehen nur bruchstückhaft zur Verfügung. Zur Früherkennung und Vermeidung von Wassernutzungskonflikten bedarf es daher zuverlässiger Schätzungen des landwirtschaftlichen Wasserverbrauchs unter aktuellen und zukünftigen Bedingungen. Hier liefert das Projekt SwissIrrigationInfo einen wichtigen Beitrag durch die Entwicklung von satelliten- und modellgestützte Abschätzungsmethoden für ein nachhaltiges, weitsichtiges Wasserressourcenmanagement.

Als Wasserschloss Europas wird die Schweiz bisher kaum mit dem Problem der Wasserknappheit in Verbindung gebracht. Dennoch führt Wasserknappheit lokal und zeitlich begrenzt schon heute immer häufiger zu Entnahmeverboten aus Oberflächengewässern für landwirtschaftliche Bewässerung. Für die Zukunft wird erwartet, dass der Wasserbedarf für Bewässerung weiter ansteigt, während Gebietsabflüsse – insbesondere in den Sommermonaten – abnehmen (Hydro-CH2018). Somit steigt potentiell der Druck auf die Wasserressourcen, nicht nur aufgrund des fortschreitenden Klimawandels, sondern auch aufgrund zunehmender Wasserentnahmen für landwirtschaftliche Bewässerung. Ob und wo solche Änderungen langfristig zu Problemen führen können, ist schwer abschätzbar, da Daten zum Wasserverbrauch für Bewässerung nur sehr lückenhaft zur Verfügung stehen. Solche Informationen sind aber zur Früherkennung und Vermeidung von Wassernutzungskonflikten und Fehlinvestitionen in Bewässerungsinfrastruktur von entscheidender Bedeutung.

An dieser Stelle setzt das BAFU-finanzierte Projekt «SwissIrrigationInfo» an, das Agroscope in Kooperation mit der HAFL durchführt.

Die Projektziele sind:

  1. Verfügbare Daten zur landwirtschaftlichen Wassernutzung systematisch zusammentragen und Empfehlungen zur künftigen Datenerfassung ableiten.
  2. Basierend auf Ansätzen der Fernerkundung und Modellierung Methoden entwickeln, die es erlauben, den Wasserverbrauch für die Bewässerung abzuschätzen. Damit können bestehende Informationslücken gefüllt und Prognosen für die Zukunft gemacht werden.
  3. Grundlagen für die Etablierung von Entscheidungshilfe-Tools für eine weitsichtige Ressourcenplanung erarbeiten.

Publikationen

Ansprechperson

Projektpartner

  • Frank Liebisch (Agroscope)
  • Helge Aasen (Agroscope)
  • Andreas Keiser (HAFL)
  • Andrea Marti (HAFL)