Die Asiatischen Staudenknöteriche (Reynoutria japonica aggr., Polygonaceae) sind invasive gebietsfremde Pflanzen, die sowohl die landwirtschaftliche Produktion als auch die Biodiversität bedrohen. Die mehrjährigen Rhizompflanzen können sehr dichte Bestände bilden und haben daher grosse Auswirkungen auf die Lebensräume, in denen sie sich ausbreiten. In landwirtschaftlich genutzten Gebieten beschädigen sie die Infrastruktur und verursachen Unterhaltskosten im Zusammenhang mit der Entsorgung von schwer zu handhabenden Abfällen. Durch die zunehmende Verbreitung der Propagulen (Stängel- und Rhizomfragmente) werden diese Pflanzen auch in landwirtschaftlich genutzten Parzellen immer problematischer.
Das Kompetenzzentrum Neobiota in Cadenazzo (TI) erarbeitet in Zusammenarbeit mit der WSL und weiteren lokalen Partnern detailliertes Wissen über die unterirdischen Organe der Asiatischen Staudenknöteriche, um die Bekämpfung dieser rhizombildenden Arten zu verbessern. Die Untersuchung der Morphoanatomie, der Physiologie und der Entwicklung der unterirdischen Organe ermöglicht die Entwicklung von Protokollen zur Bewertung der Wirksamkeit verschiedener Behandlungsmethoden auf die Rhizome. Die Asiatischen Staudenknöteriche dienen als Modellarten, um die Biologie rhizombildender Neophyten besser zu verstehen und die Wirksamkeit der Bekämpfungsmethoden auf die unterirdischen Organe zu testen.
Versuche mit Rhizomen
In den laufenden Versuchen werden die Auswirkungen verschiedener (mechanischer und chemischer) Behandlungsmethoden der Rhizome nach standardisierten Protokollen bewertet. Die im Feld getesteten Bekämpfungsmethoden erlauben die Entwicklung eines Multi-Stress-Ansatzes zur Behandlung dieser Pflanzen. Die Ergebnisse wurden in Merkblättern zusammengefasst, die die besten Ansätze für jede Art von Behandlung empfehlen und den optimalen Anwendungszeitpunkt in einer Bekämpfungssequenz angeben. Dabei wurden die jeweiligen Rahmenbedingungen des landwirtschaftlichen Betriebs und die zu erwartenden Kosten berücksichtigt.
Besseres Verständnis der Verbreitung durch Samen
Die Asiatische Staudenknöteriche breiten sich hauptsächlich über Rhizom- und Stängelfragmente aus, sobald diese über einen Knoten verfügen. Obwohl ihre Verbreitungsart hauptsächlich auf vegetativer Vermehrung beruht, werden in der Natur zunehmend überlebensfähige Samen beobachtet. Daher laufen auch Forschungsarbeiten zur Bedeutung der geschlechtlichen Fortpflanzung für die Dynamik und die genetische Variation der Populationen in der Schweiz.