Aleppo-Hirse - Sorghum halepense

Sorghum halepense

Die aus dem Nahen Osten stammende Aleppo-Hirse (Sorghum halepense, Poaceae) ist eine invasive gebietsfremde Pflanze, die sich südlich der Alpen stark ausbreitet. Weltweit verursacht sie erhebliche Ertragseinbussen in landwirtschaftlichen Kulturen (Mais, Soja, Kartoffeln usw.). Aleppo-Hirse ist sehr konkurrenzstark und dringt in verschiedene Agrarsysteme (insbesondere Brachland und Rebberge) ein, wodurch die Qualität des Bodens verringert und die Kosten für die Bewirtschaftung erhöht werden. In natürlichen Gebieten verringert sie die Artenvielfalt. Darüber hinaus kann die Aleppo-Hirse unter bestimmten Bedingungen giftig werden und bei Tieren Vergiftungen verursachen.

Das Kompetenzzentrum Neobiota in Cadenazzo (TI) untersucht in Zusammenarbeit mit der WSL, Agridea und weiteren lokalen Partnern die Ausbreitung von Aleppo-Hirse und die damit verbundenen Probleme.

Die Aleppo-Hirse breitet sich in Mitteleuropa zunehmend aus, begünstigt durch die immer häufigeren Trockenperioden. Südlich der Alpen ist sie eine Modellpflanze für die Erforschung thermophiler C4*-Arten, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel eine grosse Herausforderung darstellen. Um diese Probleme besser vorhersehen zu können, ist es wichtig, die biologischen Eigenschaften der Aleppo-Hirse im lokalen Kontext zu untersuchen und ihre potenzielle Ausbreitung zu modellieren.

Biologische Untersuchungen der Aleppo-Hirse, die sich sowohl geschlechtlich als auch vegetativ ausbreitet, ermöglicht es, das Wissen über die in der Schweiz immer häufiger auftretenden und problematischen C4-Arten zu vertiefen. Dank Modellierungen können die zukünftigen Herausforderungen im Zusammenhang mit diesen Arten identifiziert werden. Komplementäre Ansätze ermöglichen eine bessere Planung geeigneter Bekämpfungsmethoden im Kontext des Klimawandels.

*Pflanzen, die physiologisch so angepasst sind, dass sie in warmen Klimazonen schnell wachsen können. Biochemisch nutzen sie einen sogenannten C4-Kohlenstofffixierungsweg, der für diese Klimatypen besser geeignet ist.