Wasser-Kreuzkraut und Jakobs-Kreuzkraut

Weidesysteme Kreuzkraut
Senecio jacobaea

Die Untersuchungen von Agroscope und AGFF konzentrierten sich auf die giftigen Arten Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) und Wasser-Kreuzkraut (Senecio aquaticus). Risikoflächen für Jakobs-Kreuzkraut sind wenig gedüngte, extensive Standweiden mit lückigen Beständen. Das Jakobs-Kreuzkraut kann durch gezieltes Mähen gut zurückgedrängt werden: Mit mindestens zwei Schnitten pro Jahr wird die Versamung wirksam verhindert. Damit Jakobs-Kreuzkraut längerfristig kontrolliert werden kann, sollte ein solches Schnittregime über mehrere Jahre aufrechterhalten werden.

Beim Wasser-Kreuzkraut ist die Herausforderung grösser, da sich diese Art durch häufige Mahd nicht verdrängen lässt. Die Untersuchungen zeigten zudem an vielen Standorten eine grosse Bodensamenbank (mehr als 1000 keimfähige Samen pro Quadratmeter) und eine hohe und schnelle Keimfähigkeit der Samen. Weiter musste festgestellt werden, dass der Erfolg durch kurzfristig vielversprechende Behandlungsmethoden wie Neuansaat nach Pflügen, extensive Nutzung oder Herbizideinsatz durch die Keimung von Wasser-Kreuzkraut-Samen nach zwei bis drei Jahren bereits wieder zunichte gemacht wird.

In einer Versuchsreihe zur Verminderung der Wasser-Kreuzkraut-Samenbank wurden an fünf Standorten am Alpennordrand in einem Parzellenversuch Kleinflächen gepflügt oder gefräst und anschliessend neu angesät. Pflügen reduzierte die Samenzahl im Oberboden (0-10 cm) gegenüber der Kontrolle um 80 %, Fräsen um 65 %. Wird Pflügen zur Sanierung von Wasser-Kreuzkraut-Flächen angewendet, ist es wichtig, dass der Boden vollständig gewendet wird und dass die Saatbettvorbereitung für die Neuansaat so flachgründig wie möglich erfolgt.

Die Resultate zeigen für beide Arten, wie wichtig die Prävention ist. Auf jeden Fall muss vermieden werden, dass die Pflanzen Samen bilden und sich so eine Samenbank im Boden aufbauen kann. Eine weitere Ausbreitung von Kreuzkraut-Arten kann verhindert werden durch das Vermeiden von Grasnarbenschäden, durch Fördern einer dichten Grasnarbe und durch die konsequente Bekämpfung, wenn erste Individuen im Bestand auftreten.
 

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Weitere Informationen

AGFF-Infoblatt U7 "Giftige Kreuzkräuter in Wiesen und Weiden" , erhältlich auf der AGFF Webseite