Böden mit einem pH-Wert von 4 bis 5 und reich an organischem Material sind unabdingbare Voraussetzung für einen erfolgreichen Anbau. Allerdings können Heidelbeeren auch in Böden mit pH-Werten von 6 bis 6.5 erfolgreich angebaut werden, sofern der Boden kalkfrei ist und über eine gute Luftführung verfügt. In der Schweiz solche Böden zu finden, welche den natürlichen Anforderungen der Heidelbeeren entsprechen, ist äusserst schwierig und praktisch nur im Tessin möglich. In allen anderen Regionen ist eine aufwendige Bodenzubereitung notwendig. Die verschiedenen Möglichkeiten sind nachstehend aufgeführt.
Produktionstechnik
Der Boden ist mit Holzschnitzel und Rinde, vorzugsweise von Nadelgehölzen, überdeckt. Es sind zwischen 6000 bis 10000 Kubikmeter pro Hektare vorzusehen. Um das Anwachsen zu begünstigen, wird das Pflanzloch mit durchfeuchtetem Torfmull gefüllt. In der Regel werden 2- bis 3-jährige Topfpflanzen verwendet, es ist aber auch möglich, Pflanzen mit nackten Wurzeln zu verwenden. Um die Schicht des organischen Materials genügend voluminös zu halten, sind alle 2 bis 3 Jahre zusätzliche Eintragungen mit frischem Holzgemisch mit einer Stärke von 10 bis 20 cm notwendig. Diese Methode erlaubt es, ohne besonderes Bewässerungssystem auszukommen. Die hohen Erstellungskosten dieser Methode sowie Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit der Holzschnitzel bewirken, dass diese Produktionsmethode zurzeit sehr beschränkt ist.
Dieses System ist eine Kombination aus Graben und Damm, deshalb die Bezeichnung Gramm. Weil neben dem Graben auch ein Damm erstellt wird, kann die Grabentiefe auf 20 bis 30 cm begrenzt werden. Die Dammhöhe beläuft sich dann noch auf rund 20 cm. Verwendet werden ebenfalls Holzhäcksel/Rinde oder Sägemehl. Den Damm mit schwarzer, wasserundurchlässiger Folie decken, um Beikraut zu unterdrücken.
Weil das organische Material nur ein geringes Wasserrückhaltevermögen aufweist, ist eine Bewässerungsanlage unumgänglich. Auf beiden Seiten der Pflanzen ist je ein Tropfschlauch auszulegen. In Abhängigkeit der Substratstruktur und der Pflanzenentwicklung sind wöchentlich 2 bis 10 Wassergaben vorzusehen.
Die Pflanzgefasse mit üblicherweise 45 bis 65 Liter Inhalt werden mit Sagemehl oder für Langzeitkulturen geeigneten Substratgemisch (mit Perliten) befüllt. Weil sich das Substratgemisch aufgrund der Verrottung mit der Zeit im Topf reduziert, muss dieses alle zwei bis drei Jahre nachgefüllt werden.
Um eine gute Standfestigkeit und den Wasserabzug zu fördern, ist eine Kiesschicht von 10 cm Stärke auf den Topfboden zu bringen. Bei intensiverem Anbau wie beispielsweise im Tunnel können auch Töpfe mit einem Volumen von 10 Litern verwendet werden. Die Bewässerung erfolgt dann wie bei Substratkulturen kombiniert mit der Nährstoffbeimischung. Zwei bis drei Gaben sind täglich vorzusehen.
Ausgewählte Publikationen