Langlebige, sogenannte persistente organische Schadstoffe (POP) wurden in den Achtzigerjahren verboten. Doch bis heute können sie sich in tierischen Produkten anreichern. Wie Sie vorsorgen können, erfahren Sie hier:
Persistente organische Schadstoffe oder POPs (Persistent organic pollutants) wie Polychlorierte Biphenyle (PCB), Dioxine und Furane haben schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit und die Ökosysteme. In der internationalen Stockholmkonvention und dem Aarhusprotokoll wurde deren Produktion und Einsatz vor rund zwanzig Jahren reguliert. Da POPs sich leicht in der Umwelt verbreiten, schlecht abbaubar und fettlöslich sind, ist ihre Anreicherung und Giftigkeit in tierischen Nahrungsketten auch heute noch ein Thema. Doch mit gezielten Fütterungsstrategien ist es möglich, selbst in betroffenen Gebieten eine Tierhaltung zu ermöglichen und betroffene Tiere zu kurieren. Die so erzeugten tierischen Produkte können danach wieder sicher dem Lebensmittelkanal zugeführt werden.
1. Mögliche PCB-Kontaminationspfade
Polychlorierte Biphenyle (PCB) wurden im Zeitraum von 1930 bis ca. 1986 als Industriechemikalien in grosser Menge hergestellt und in einer breiten Palette von Produkten aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften verwendet. In der Landwirtschaft wurden PCBs vor allem in Anstrichen für Stall- und Silowände sowie in elastischen Fugendichtungen eingesetzt. Aus diesen Gebäudebauteilen kann PCB weiterhin freigesetzt werden. Gelegentlich können Wiederkäuer diesen punktuellen PCB-Quellen auf dem Landwirtschaftsbetrieb ausgesetzt sein. PCBs und andere POPs wie Dioxine können auch in der Umwelt verteilt und langfristig in Böden gespeichert werden. Im Falle dieser diffusen Quellen, nehmen Wiederkäuer die POPs vor allem durch das Fressen von Erde beim Weidegang und von verschmutzten Futtermitteln auf.