Die Haltung von Nutztieren bringt Emissionen in Form von Ammoniak und Treibhausgasen wie Methan, Lachgas und Kohlendioxid mit sich. Mit dem Versuchsstall für Emissionsmessungen werden innovative Massnahmen zur Emissionsminderung weiterentwickelt und deren Minderungspotenzial überprüft, unter anderem zusammen mit der Industrie, der Empa sowie der ETH.
Um die Emissionen gemäss den Umweltzielen und der Klimastrategie Landwirtschaft zu senken, gilt es, für Milchviehställe praxistaugliche Massnahmen zu entwickeln. Dazu hat Agroscope in Tänikon (TG) auf dem Betriebsgelände Waldegg einen Versuchsstall gebaut, der im Sommer 2015 in Betrieb genommen wurde.
Der Emissionsversuchsstall ist als Liegeboxenlaufstall für Milchvieh angelegt. Er besteht aus zwei Versuchsbereichen für je zwanzig Kühe sowie einem Mittelteil für das Melken und die Technik. Die beiden räumlich getrennten Stallbereiche ermöglichen vergleichbare Versuchsbedingungen im Praxismassstab. Dank modulartiger Bauweise und unterschiedlichen Bodenelementen können bauliche, verfahrenstechnische und organisatorische Minderungsmassnahmen realisiert werden: Stallkonzept, optimierte Entmistung, Laufflächengestaltung mit raschem Harnabfluss, Fressstände etc. Die Bestimmung der Emissionen erfolgt mit einer speziellen Tracer-Ratio-Methode für frei belüftete Ställe, die Agroscope zusammen mit der Empa entwickelte.
Die Ergebnisse bieten wissenschaftlich gesicherte Entscheidungsgrundlagen und praxisreife Lösungen zur Umsetzung der Vollzugshilfe für Umweltschutz in der Landwirtschaft, für Ressourcenprogramme und zur Weiterentwicklung von Direktzahlungsprogrammen.