Aethina tumida ist ein fakultativer Parasit von Bienenvölkern und stammt aus dem Afrika südlich der Sahara. Im Gegensatz zur Varroa-Milbe, die sich nur in Bienenstöcken entwickeln kann, ist der Kleine Beutenkäfer für sein Überleben nicht zwingend auf Bienenkolonien angewiesen. Er kann sich auch von anderen Quellen wie Früchten ernähren. Im Bienenstock frisst er Honig, Pollen und Brut. Die Weibchen legen ihre Eier an Stellen, die vor den Arbeiterinnen geschützt sind. Die Schäden im Stock werden durch die Larven verursacht. Unter anderem durch Bakterien und Hefepilze, die vom Schädling eingeschleppt werden, kommt es zur Fermentierung des Honigs. Vor der Verpuppung verlassen die Larven den Stock und graben sich in der Erde ein. Ihre Entwicklung hängt also von den Eigenschaften des Bodens und der Temperatur ab. Die schlüpfenden Adulttiere machen sich auf die Suche nach einer Nahrungsquelle (Bienenstock oder Früchte) und einem Sexualpartner. Weitere Einzelheiten zur Biologie des Kleinen Beutenkäfers sind in der Broschüre zu finden, die vom Europäischen Referenzlabor herausgegeben wird, und auf der Webseite des Bienengesundheitsdiensts.
Der Kleine Beutenkäfer (PDF, 852 kB, 15.02.2017)
P. Neumann, W. Ritter (2004)
Biologie, Diagnostik und Kontrolle des Kleinen Beutenkäfers (Aethina tumida, Coleoptera: Nitidulidae) (PDF, 1 MB, 15.02.2017)
P. Neumann (2003)
In den Völkern kommt es zur Paarung, wobei die oft kleineren Männchen längere Zeit auf den Weibchen reiten. (Foto: J. Drescher)
Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier in typischen Paketen in Ritzen oder Spalten aber auch direkt auf den Waben ab. Die Eier haben ca. 2/3 der Größe von Bieneneiern. (Foto: P. Neumann)
Aus den Eiern schlüpfen die Larven, welche die grössten Schäden am Volk verursachen. Auch relativ starke Völker können innerhalb kurzer Zeit bei einem starken Befall komplett strukturell zerstört werden. (Foto: M. Schäfer)
Nach Beendigung der Fressphase, die je nach Futterangebot zwischen 8-29 Tage dauern kann, verlassen die nun sogenannten Wanderlarven das Volk, um sich im Boden zu verpuppen. Dabei ziehen sie eine Spur aus Kot und fermentierten Bienenprodukten hinter sicher her. Wanderlaven sind ca. 10-12 mm lang. (Foto: M. Schäfer)
Puppe des Kleinen Beutenkäfers in Verpuppungskammer. Je nach Bodenbeschaffenheit werden Verpuppungskammern von den Wanderlarven in ca. 5-25 cm Tiefe ausgehöhlt. (Foto: A. Roettger)
Die Verpuppung dauert je nach Umweltbedingungen (Temperatur und Bodenfeuchte) zwischen drei Wochen und drei Monate. Anschließend verlassen die adulten Käfer den Boden und der neue Lebenszyklus kann beginnen. (Foto: A. Roettger)