Neue Technologien in der Züchtung bringen Chancen und Risiken für Nützlinge
Pflanzen, die mit biotechnologischen Methoden erzeugt wurden, können die landwirtschaftliche Praxis erleichtern, Erträge steigern und die Umweltbelastung durch chemische Pestizide reduzieren. Für eine nachhaltige Nutzung dieser Pflanzen müssen Nebenwirkungen, unter anderem auf die Biodiversität, minimiert werden.
Agroscope untersucht die ökologischen Auswirkungen von Pflanzen mit neuen Eigenschaften schwerpunktmässig auf Nützlinge und analysiert, wie diese Pflanzen bestehende Produktionssysteme verbessern könnten. Hierfür entwickelt Agroscope Methoden und erforscht Interaktionen zwischen Pflanzen, Herbivoren und nützlichen Arthropoden im Labor, im Gewächshaus und im Freiland auf der Protected Site.
Agroscope betreibt am Standort Reckenholz (ZH) ein geschütztes Versuchsfeld (Protected Site), um Feldversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen in der Schweiz zu ermöglichen. Das Potential und die Grenzen der grünen Gentechnologie sollen so erforscht werden.
Insektenresistente, transgene Pflanzen werden in vielen Ländern weltweit angebaut. Sie produzieren Eiweisse, das sie gegen die wichtigsten Schadinsekten schützt. Doch wie sieht es mit Nützlingen aus?
Für Studien zur Abschätzung des Risikos von GV Pflanzen, Pestiziden oder Biokontrollorganismen für Nützlinge muss man geeignete und relevante Arten auswählen. Wir entwickeln eine Datenbank, die diese Auswahl für Europäische Arthropoden unterstützen kann.
Pflanzen haben gelernt, auf Angriffe von Insekten zu reagieren. Wir untersuchen, wie die durch gentechnische Methoden hinzugefügte Insektenresistenz mit dem natürlichen Abwehrsystem der Pflanze interagiert.
Aufbauend aus den Erkenntnissen aus den Forschungsprojekten und dem Umgang mit gentechnisch veränderten (GV) Pflanzen entwickeln wir Konzepte und Methoden zur Risikobeurteilung von GV Pflanzen und wirken in internationalen Expertengremien mit.
Die Freisetzung von gentechnisch veränderten Insekten mit Gene Drives wird als Methode diskutiert, um grossflächig und nachhaltig Schädlinge, Krankheitsüberträger und invasive Arten zu bekämpfen. Wir klären die möglichen Umweltauswirkungen solcher Anwendungen ab.
Projektinformationen
Projektnummer:
18.16.19.08.01
Projekttitel: Chancen und Risiken neuer Züchtungstechnologien für die funktionelle Biodiversität von Arthropoden