Wechselwirkung von Bt-transgenen Pflanzen und Nützlingen

Bt Pflanzen und Nützlinge
Braune Kugelspinne (Phylloneta impressa) mit Westlichem Maiswurzelbohrer (Diabrotica v. virgifera) als Beute

Gentechnisch veränderte Pflanzen werden auf immer grösseren Flächen weltweit angebaut. Agroscope untersucht den möglichen Nutzen für die Landwirtschaft sowie ökologische Risiken. Vor allem nicht-Zielorganismen stehen im Zentrum der Forschung.

Sogenannte Bt-Pflanzen produzieren ein bzw. mehrere Eiweisse aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis (Bt), die sie vor Frass durch Raupen, zum Beispiel des Maiszünslers, bzw. Käferlarven, wie die des Maiswurzelbohrers schützen.

Seit Beginn des Anbaus von Bt-Pflanzen 1996 betreibt Agroscope Forschung zur Beurteilung des Risikos von Bt-Pflanzen für Nützlinge. Dabei sind Räuber und Parasitoide (beispielsweise Schlupfwespen) ein Schwerpunkt unserer Arbeit, da sie zur biologischen Schädlingsbekämpfung beitragen und deshalb für eine nachhaltige Landwirtschaft entscheidend sind.Für die Risikoabschätzung ist wichtig zu wissen einerseits, wie viel des Eiweisses von den Nützlingen aufgenommen wird (Exposition), andererseits, wie empfindlich ein Organismus auf das Eiweiss reagiert (Toxizität). Neben möglichen Effekten durch die direkte Aufnahme des Bt-Eiweisses, können in der Nahrungskette auch indirekte Effekte durch eine Veränderung der Nahrungsqualität von sublethal geschädigten Beutetieren auftreten.

Agroscope-Fachleute erforschen und bewerten seit mehr als zwanzig Jahren die möglichen Effekte von gentechnisch veränderten Bt-Pflanzen auf die Biodiversität und insbesondere auf Nützlinge, die einen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung leisten.

In einem Ende 2018 erschienenen Übersichtsartikel, gemeinsam mit amerikanischen Kollegen verfasst, zeigen Agroscope-Forschende auf, dass die heutigen Bt-Planzen Nützlinge nicht gefährden. Sie fördern letztere sogar in jenen Fällen, bei denen sie den Einsatz von chemisch-synthetischen Insektiziden verringern helfen.